02.01.2018

No Billag

Mike Müller und «Echo der Zeit» sind Plakatsujets gegen die Initiative

Mit dem «Bestatter» und dem Radio-Informations-Flaggschiff steigen die Vorlagengegner in den Abstimmungskampf.

Der Kampf um die No-Billag-Initiative tobt inzwischen schon seit drei Monaten. Heute Freitag hat das Komitee «Nein zum Sendeschluss» zwei Sujets veröffentlicht, mit denen der Abstimmungskampf aufgemischt werden soll. Sie thematisieren «Bestatter» Mike Müller und das «Echo der Zeit» von Radio SRF. 

Mit Schauspieler Mike Müller konnte das Komitee, das sich als Stimme der Zivilgesellschaft versteht, ein bekanntes Aushängeschild gewinnen. «Müller ist die ideale Besetzung. Er ist populär, gescheit und bodenständig, Herr und Frau Schweizer mögen ihn», sagt Kampagnenleiter Mark Balsiger auf Anfrage von persoenlich.com.

bestatter

Nächste Woche beginnt die nächste Staffel von «Der Bestatter», was der Kampagne noch mehr Aufwind geben soll. Schweizer Eigenproduktionen wie «Der Bestatter», der in den letzten Jahren hervorragende Kritiken und Quoten brachte, könnten nur dank Gebühren realisiert werden, erklärte Mike Müller gegenüber «20Minuten». Der Schweizer Markt sei viel zu klein für eine Finanzierung durch private Sender. 

echo

Das zweite Sujet rückt das Flaggschiff der SRF-Information ins Zentrum: das «Echo der Zeit». Die Hintergrundsendung wird seit Jahrzehnten um 18 Uhr auf Radio SRF1 und um 19 Uhr auf Radio SRF2 Kultur ausgestrahlt. «Viele Leute in unserem Land wissen noch nicht, dass auch Radio SRF und viele Lokalradiostationen bei einem Ja zu No Billag zerschlagen würden», sagt Balsiger. Dabei sei Radio sehr populär. In der Tat: Allein in der deutschen Schweiz hören mehr als 2,6 Millionen Leute täglich die Radiosender von SRF, und das durchschnittlich 105 Minuten lang. Zusammen mit den Lokalradios werden täglich weit mehr als die Hälfte aller Leute in der Schweiz erreicht. Oder wie es Balsiger formuliert: «Wir sind ein Volk von Radiohörerinnen und -hörern!» (maw)



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Kommentare

  • Alyssia Kugler, 02.01.2018 21:25 Uhr
    Auch Nicht-Konsumenten der SRG Radio und Fernsehsender profitieren von deren journalistischen Arbeit. Beiträge aus dem linearen Angebot finden wir online und begegnen wir in den sozialen Medien regelmässig. Nicht zu vergessen ist die wichtig werdende Medienkonvergenz und Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Schweizer Medien. Zum Beispiel dient journalistische Arbeit von öffentlichen, teilsubventionierten Medien oft als Quelle für private Medien und umgekehrt. Mit dem Wegstreichen der Billag-Gebühren, schliessen wir also auch Hintertüren der Informationswege und des Austausches zwischen kommerziellen und unabhängigen Anbietern. Ich persönlich schätze SRF und Co zusätzlich als Anbieter von unabhängigem Journalismus bei der Meinungsbildung und bei der Einschätzung von privaten Medien durch vergleichen und einordnen.
  • Nico Herger, 01.01.2018 12:32 Uhr
    @Herr Feigenwinter: Die Berichterstattung macht höchstens 20% des Programms aus. Mit einer guten Zeitung sind Sie ungleich umfangreicher und besser informiert als mit unserem "Vereins"-TV/-Radio. Und Eigenproduktionen finden Sie in Zeitungen in jeder Menge. Deshalb Ja zu No Billag und Ja zur gedruckten Presse.
  • Nils Feigenwinter , 31.12.2017 13:45 Uhr
    Die Kampagne zeigt mit ihren Sujets, dass die Vielfalt der Medienlandschaft in der Schweiz gefährdet ist. Eine Annahme der Initiative würde nicht nur das Aus für hochwertige Schweizer Eigenproduktionen bedeuten, sondern auch eine unabhängige und sachliche Berichterstattung über die Geschehnisse im In- und Ausland nahezu unmöglich machen. Diese Medienvielfalt ist sehr wichtig und darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Deshalb sage ich nein zu NoBillag!
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