Mitte-Links-Parteien fordern mehr Geld für die SRG, weil die Werbeeinnahmen der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft sinken. Allein 2019 seien diese um 30 Millionen Franken gefallen, auf rund 220 Millionen Franken, wie die NZZ am Sonntag schreibt.
Nun forderten Politiker aus CVP, SP, Grüne und der zuständigen Parlamentskommission, dass die SRG zur Kompensation mehr Geld aus dem Ertrag der Haushaltsabgabe erhalte. Der Bundesrat hatte 2017 festgelegt, dass die SRG nicht mehr als 1,2 Milliarden Franken pro Jahr an Abgabenmitteln bekommt.
SP-Nationalrat Matthias Aebischer sagt nun, dass der Abgaben-Plafond auf 1,5 Milliarden angehoben werden könne. Auch CVP-Nationalrat Martin Candinas fordere eine Erhöhung. Nationalrat Michael Töngi (gp.), Präsident der Fernmeldekommission, meint demnach, man müsse über eine Anhebung nachdenken.
Die SRG sei sehr wichtig für die Medienvielfalt und den Service public. Politiker, die mehr Geld für die SRG fordern, weisen darauf hin, dass mit der Haushaltsabgabe bereits 2019 mehr Geld als erwartet eingenommen worden sei.
Das Bundesamt für Kommunikation will dazu noch nichts sagen. Der Bundesrat hatte 2017 beschlossen, dass überschüssiges Geld zu einer Senkung der Abgabe führen müsse; sie liegt derzeit bei 365 Franken pro Jahr. FDP und SVP finden, dass an diesem Entscheid festzuhalten sei. Die SRG solle Prioritäten setzen und weitere Einsparungen vornehmen. (sda/wid)
Kommentare
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Roger Wullschleger, 13.01.2020 16:37 Uhr
Ich kann mich den Vorschreibern nur anschliessen. Es ist bedenklich, welche Art von Sendungen mit Gebühren realisiert werden. Dieser Sauglattismus passt mir gar nicht. Auch der Wert von Glanz und Gloria erschliesst sich mir nicht. -
Hitch Hagen, 13.01.2020 13:07 Uhr
Solange sich eine Fernsehanstalt Sendungen wie Happy Day in einem solchen Rahmen leisten kann, besteht m. E. noch ein sehr grosses Sparpotenzial, welches zuerst ausgenützt werden sollte, bevor man von mehr Geld spricht. -
Jana Blum, 13.01.2020 09:23 Uhr
SRF hat wohl den ehemaligen Mitarbeiter Aebischer bewusst ins Parlament geschickt, um dort für die SRG zu lobbyieren. Es ist schon auffällig, wie Linke, Grüne und CVP sich für die SRG ins Zeug legen. Honni soit qui mal y pense. Für jene, die Frühfranzösisch gehabt haben, hier die Übersetzung: Ein Schelm, wer Böses denkt. -
Franz Grütter, 13.01.2020 07:31 Uhr
Solange die SRG es schafft, für Sendungen wie Divertimento in Südafrika drei Leute plus Protagonisten durchs Land reisen zu lassen, scheint kein Spardruck da. Jeder gute Youtuber liefert dieselbe Qualität und erledigt alles alleine.