14.06.2023

Blick

Nach zehn Jahren steht die Paywall

Seit Mittwoch bietet Blick.ch unter der Marke Blick+ einen Teil seines Angebots kostenpflichtig an. Hintergründe, Analysen und ein ausgebautes Serviceangebot gibt es nur noch gegen Geld.
Blick: Nach zehn Jahren steht die Paywall
Jetzt wird «geplusst»: Die kostenpflichtigen Inhalte von Blick.ch gibt es neu unter Blick+. (Bild: zVg)

Bisher waren auf Blick.ch sämtliche Inhalte kostenfrei zugänglich. Einzige Zutrittshürde stellte in gewissen Fällen eine Registrierungspflicht dar. Doch nun geht die Gratisära auch beim Ringier-Portal zu Ende.

Seit Mittwoch kostet der Zugang zu einem Teil des redaktionellen Angebots. Blick+ (ausgesprochen: Blick plus) heisst das neue Bezahlangebot der Ringier-Zeitung. Das Digitalabo kostet für einen einzelnen Monat 9.90 Franken oder pro Jahr 99 Franken, wobei es den ersten Monat gratis gibt. Weitere Preismodelle bietet Ringier für die Kombination mit einem E-Paper-, respektive Printabo, des Blick an.

Aus dem ersten Anlauf wurde nichts

Eigentlich wollte Ringier diesen Schritt schon vor zehn Jahren tun. «Wir werden beim Blick die Paywall spätestens im Herbst 2013 einführen», sagte CEO Marc Walder Ende 2012 der SonntagsZeitung. Das sei ein eminent wichtiger Schritt weg von der Alles-ist-gratis-Kultur, so Walder damals weiter.

Aus dem ersten Anlauf wurde nichts, aus 2013 wurde 2023. «Die Zeit war bis jetzt einfach nicht reif», sagt Ladina Heimgartner, CEO der Blick-Gruppe im Gespräch mit persoenlich.com. Stattdessen setzte Ringier weiter darauf, mit Blick.ch Reichweite aufzubauen. Davon erhoffen sich die Verantwortlichen nun, einen Teil der Gratis-Nutzerinnen und -Nutzer zum Zahlen bewegen zu können. «Je mehr oben in den Trichter reinkommt, desto grösser ist die Chance, dass unten etwas hängen bleibt», sagt Heimgartner.

Die zahlenden Kunden erhalten unter anderem ein ausgebautes Angebot mit Servicebeiträgen zu den Themen Gesundheit, Beziehung, Recht und Finanzen. Dazu hat die Blick-Redaktion zusätzliches Personal rekrutiert. Des Weiteren werden Hintergründe und fundierte Analysen aus dem Nachrichten- oder Sportbereich fortan kostenpflichtig angeboten. Aufwendige Videoproduktionen kosten ebenfalls, nicht aber das aktuelle Angebot von Blick TV. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass so gegen 200 Beiträge pro Monat zusammenkommen, die auf Blick+ stehen.

Blick Romandie bleibt gratis

Ein konkretes Ertragsziel verfolgt Ringier nicht mit dem Paid Content. Vielmehr stelle Blick+ ein weiteres Element dar in einem Ökosystem verschiedener Einnahmequellen. «Darum sind für mich die Online-Abos alternativlos. Sie sind Teil vom Ganzen und nicht etwas, das man isoliert anschauen kann», sagt Ladina Heimgartner. Das Angebot von Blick Romandie bleibt weiterhin kostenfrei zugänglich.


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