28.06.2004

Graubünden

Nachwuchspreis für Reisejournalisten verliehen

Verena Mayer gewinnt mit Arosa-Reportage.

Mit einer Reportage über den Alpen Club Micky Maus in Arosa holte sich die österreichische Wahl-Berlinerin Verena Mayer den Sieg beim 6. Graubünden Nachwuchspreis für ReisejournalistInnen. Die Plätze zwei und drei belegen zwei Schweizer: Mathieu von Rohr aus Basel und Rahel Plüss aus Aarau. Die Preisträger wurden am 26. Juni 2004 auf dem Piz Corvatsch in St. Moritz/Engadin für ihre journalistische Arbeit ausgezeichnet.

Nach fünf Sommer-Ausgaben diente den journalistischen Nachwuchstalenten in diesem Jahrgang erstmals die Wintersaison als Kulisse und Inspirationsquelle. Führt man sich die nach wie vor konkurrenzlose touristische Bedeutung der Wintermonate für die Bergferienregion Graubünden vor Augen, war dieser Schritt nur logisch. Fast 2/3 aller touristischen Übernachtungen werden in Graubünden zwischen November und April verbucht, gar noch höher ist der Wertschöpfungsanteil, der in der weissen Jahreszeit erzielt wird.

Um so erstaunlicher ist es, dass viele der publizierten Reportagen trotz des winterlichen Aufhängers einen saisonunabhängigen Charakter haben. So auch die Reportage "Mäusealarm im Heidiland", welche Verena Mayer (32) und ihrer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlichten Geschichte den ersten Platz einbrachte.

Die Autorin griff, laut Fachreferent und Jury-Mitglied Peter Linden, "ein für reisejournalistische Standards geradezu sensationell aktuelles Thema" auf und durchleuchtet den Alpen Club Micky Maus mit berufsspezifischer Neugier. Verena Mayer konnte für dieses gelungene Werk vergangenen Samstag im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung auf dem Corvatsch den Siegerpreis von 2000 Franken sowie eine Urkunde in Empfang nehmen.

Wie Linden anlässlich dieser Ehrung betonte, nominierte die 12-köpfige Jury für den 2. Platz "geradezu das Gegenstück: Mathieu von Rohrs Abschied vom Davoser Zauberberg -- eine Reportage, die weit über ihr eigentliches Thema hinaus wirkt. Als Symbol für die von der Globalisierung bedrohte Kulturvielfalt". Der für die Basler Zeitung schreibende von Rohr (26) konnte für diesen Bericht den 2. Preis von 1000 Franken entgegen nehmen.

Auch der Artikel von Rahel Plüss thematisiert "eine bedrohte Art". Die Rede ist von den letzten hundert Pistensäuen von St. Moritz, die am Rande des Nobel-Wintersportorts gehalten werden und mit den Sterne-Hotels in eingespielter Symbiose leben. Die 29-Jährige aus Aarau wurde für die in der Mittelland Zeitung erschienene Reportage mit dem 3. Platz sowie 500 Franken ausgezeichnet.


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