16.04.2018

Tamedia

Natalie Rickli ärgert sich über doppelte News

Im «Landboten» und der «Zürichsee-Zeitung» sind am Montag drei Meldungen in verschiedenen Rubriken zweimal erschienen. Die Winterthurer SVP-Nationalrätin beschwert sich deshalb über «ihre Zeitung». Der Chefredaktor bedauert die «Absprachepanne».

Im «Landboten» sind in der Montagsausgabe drei einspaltige Meldungen doppelt zu lesen. In der Rubrik Gesundheit finden die Leser in der rechten Spalte Kurznews zu den Themen Schlaf vor Mitternacht, erhöhtes Demenzrisiko für Schädel-Hirn-Trauma-Patienten und Tabakrauch, der zu Arterienverkalkung führt. Nur vier Seiten weiter hinten, in der Rubrik Kultur & Gesellschaft, folgen dann erneut auf der rechten Spaltenlänge die drei gleichen Inhalte. Auch in der «Zürichsee-Zeitung» wurden diese drei Meldungen doppelt veröffentlicht.

Der SVP-Nationalrätin Natalie Rickli ist die Doppelspurigkeit aufgefallen. Auf Twitter lässt die Winterthurerin ihrem Ärger freien Lauf. «Meine Zeitung bringt – nicht zum ersten Mal seit der Kooperation mit dem Tages-Anzeiger – in derselben Ausgaben in zwei Rubriken die gleichen Inhalte», schreibt sie und fragt: «Kontrolliert das niemand auf der Redaktion oder Absicht?»


Jakob Baechtold, stv. Chefredaktor der Zeitung, antwortet ihr sogleich auf dem selben Kanal: «Sicher keine Absicht! Uns auf der Redaktion ärgert das doch am meisten. Dumm gelaufen, wir arbeiten dran, die Abläufe weiter zu verbessern.» Am Sonntag sei Grosskampftag mit Wahlen in Winterthur und Region gewesen. Jede Stimmenzahl hätte man kontrolliert, dies sei ihnen durch die Lappen gegangen.

Auch Benjamin Geiger, Chefredaktor der Zürcher Regionalzeitungen, verweist auf Anfrage auf einen «besonderen Produktionstag», an dem zwölf aktuelle Wahlseiten geschrieben und produziert worden seien. «Wir mussten uns voll und ganz auf die Kollegen verlassen und haben die beiden Seiten (Kultur und Gesundheit) nicht selber noch einmal überprüft. Durch eine Absprachepanne wurde auf diesen Seiten zweimal dieselbe Randspalte platziert», begründet er. Solche Fehler seien natürlich sehr ärgerlich, passierten aber zum Glück selten, fügt er an. Man werde analysieren, wie genau der Fehler entstanden sei und die Abläufe entsprechend anpassen. (wid)



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Kommentare

  • Henri Leuzinger, 22.04.2018 13:20 Uhr
    Wäre die publizistische Lappalie wohl auch so prominent erschienen, wenn jemand anders als die verärgerte Natalie Rickli dies getwittert hätte?
  • niklaus Herzog, 17.04.2018 10:09 Uhr
    "Die gleichen Inhalte in zwei Rubriken in der gleichen Ausgabe" echauffiert sich Natalie Rickli: Schlicht irr, wegen einer solchen Lappalie in die tasten zu greifen. Wie sagte doch der unvergessliche Kabarettist Werner Fink einst so schön: "Motto des Seelsorgers: Ihre Sorgen möchte ich haben." Die Begründung von Landbote-Chef Bächtold, eben diese Lappalie sei dem "Grosskampftag mit Wahlen" geschuldet ("Jede Stimmzahl haben wir kontrolliert" ?!) stinkt buchstäblich zum Himmel. Der Grund dieses faux-pas liegt vielmehr in der gnadenlos auf Profit getrimmten Unternehmenspolitik der TA-Medien mit der damit einhergehenden Ausdünnung des Redaktionspersonals. Dabei hätte SVP-Rickli allen Grund, sich bei 'ihrer Zeitung', dem Landboten, zu beschweren. Über die Tatsache nämlich, dass eben dieser Landbote im Vorfeld der Winterthurer Stadtrats- und Parlamentswahlen eine ausgesprochen feindselige Politik gegen die Bürgerlichen im allgemeinen und die SVP im besonderen gefahren hat. Dass schliesslich der Landbote in den Print-Ausgaben während der ganzen letzten Woche die Stichwahl um das Stadtpräsidium zur Gänze totgeschwiegen hat, dürfte für hiesige Medienverhältnisse wohl einmalig sein. Auch hier ist es wieder der gleiche, ganz profane Grund: Eine Retourkutsche auf die ausgebliebenen und doch so sehnlichst erhofften Inserate der bürgerlichen Parteien. Moritz Leuenberger hat, allerdings erst nach seinem Ausscheiden aus dem Bundesrat, darauf hingewiesen, dass ein vertiefter Blick auf die familiären Verhältnisse der Eigentümerfamilie der TA-Medien Licht in die Beweggründe für deren hochkapitalistisches Geschäftsgebaren bringen würde.
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