26.02.2024

SRG

Panne mit Stelleninserat irritiert in der Romandie

Muss die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Gilles Marchand deutschsprachig sein? Eine Anzeige wies in diese Richtung. Doch die SRG winkt ab.

Um die Suche nach einer neuen Generaldirektorin oder einem neuen Generaldirektor der SRG ist es in den letzten Wochen etwas ruhiger geworden. Das medial inszenierte Kandidatenkarussell drehte nicht mehr und der Prozess verlagerte sich mit der Stellenausschreibung hinter die Kulissen. Doch nun sorgt ein Inserat in der Westschweiz für Aufregung.

Ein «Witz» und ein «grober Fehler»

Am vergangenen Freitag stand in Le Temps eine Anzeige für den Job der SRG-Generaldirektorin oder des -Generaldirektors. So weit so gewöhnlich. Doch das Inserat in der französischsprachigen Zeitung erschien in deutscher Sprache. Das sorgte in der Westschweiz für Stirnrunzeln. Man hielt das Vorgehen für einen «Witz» oder einen «groben Fehler». Einen Schritt weiter ging der Administrator der gut frequentierten Facebook-Gruppe «Le petit journal des médias Suisse». Er mutmasste, dass dieses Inserat einen Hinweis auf das Profil der gesuchten Person für die SRG-Spitze gebe.

Doch gefehlt. «Das Inserat ist keinesfalls ein Fingerzeig in irgendeine Richtung, sondern war ein ärgerlicher Fehler seitens des Verlags von Le Temps», teilt SRG-Sprecher Edi Estermann auf Anfrage von persoenlich.com mit. Was war geschehen? Le Temps und die NZZ arbeiten mit derselben Anzeigen-Agentur zusammen und deshalb wurde bei Le Temps irrtümlicherweise dasselbe deutschsprachige Inserat veröffentlicht wie in der NZZ.

Inserat wird noch einmal geschaltet

«Als Wiedergutmachung wird das Inserat diese Woche nochmals auf Kosten der Agentur bei Le Temps geschaltet. Auf Französisch», erklärt Estermann.

Unabhängig von dem Lapsus mit dem deutschsprachigen Inserat und der damit ausgelösten Irritation in der Westschweiz sollte die Person an der SRG-Spitze schon mindestens zwei Landessprachen beherrschen. Dass der aktuelle Stelleninhaber Gilles Marchand zu Beginn seiner Amtszeit noch nicht so gut Deutsch sprach, wie er das heute tut, wurde ihm anfänglich vorgehalten.

Wenn, wie allgemein erwartet, die künftige Generaldirektorin oder der nächste Generaldirektor aus der Deutschschweiz stammen sollte, dann wäre ein Inserat in einer Westschweizer Zeitung ein unnötiger Aufwand gewesen – egal in welcher Sprache.


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