11.01.2022

ElleXX

Plattform verklagt Inside Paradeplatz

Zwischen dem Frauen-Start-up und dem Finanzportal beginnt ein Rechtsstreit. Für die Wirtschaftsjournalistin und CEO Patrizia Laeri ist klar: Man wolle dem Unternehmen Schaden zufügen.
ElleXX: Plattform verklagt Inside Paradeplatz
Hat genug von Sexismus und falschen Anschuldigungen: Patrizia Laeri, CEO von ElleXX. (Bild: Mirjam Kluka)

Wegen eines Artikels der Internetzeitung Inside Paradeplatz hat ElleXX, das Finanz-Start-up für Frauen, Klage eingereicht. Auslöser für den Eklat war ein Artikel auf der Website des Wirtschaftsportals. Der Text ist am 4. Januar 2022 mit dem Titel «Laeris Frauen-Fonds sinkt: Hey, who cares?» erschienen.

Darin wirft der Autor des Artikels, Beni Frenkel, dem Unternehmen vor, Anlegerinnen würden mit dem Tracker-Zertifikat namens «elleXX Gender Equality Basket» ihr Geld verlieren. Seit 18. Oktober 2021, als das Zertifikat an den Start ging, habe es bis Ende 2021 einen Kursverlust von 1,9 Prozent verzeichnet, so Frenkel. Zudem betrage die jährliche Verwaltungsgebühr des Zertifikats 1,1 Prozent und es falle vier Mal im Jahr eine Rebalancing-Gebühr von 0,1 Prozent an, heisst es weiter.

Auch an Patrizia Laeris YouTube-Wirtschaftssendung «#DACHelles» von Anfang 2021 lässt der Autor kein gutes Haar: «Keine Rakete, sondern ein Frauenfurz» sei die Sendung gewesen.

«Geschäftsschädigend» und «sexistisch»

Für ElleXX sind die Anschuldigungen ein Fall für die Justiz. Das Finanz-Start-up bezeichnet den Artikel in einer Mitteilung als «potenziell geschäftsschädigend» für das junge Unternehmen. Der Autor suggeriere, dass die Finanzmedienplattform erfolglose und unseriöse Geschäfte mache, so Laeri. Die Intention, die dahinterstecke, sei für sie klar: «Dem Start-up soll Schaden zugefügt werden.»

Zudem sei der Artikel «persönlichkeitsverletzend und sexistisch» gegenüber Patrizia Laeri, heisst es in der Stellungnahme von ElleXX weiter. Mit den Anschuldigungen sei Laeri «auf übelste Weise gedemütigt» worden. Frenkel bezeichnete Laeri in seinem Artikel als «Seite-3-Girl» und eine «Rakete». Es sei nicht das erste Mal, dass man es mit diffamierenden Anschuldigungen von Inside Paradeplatz zu tun habe, so ElleXX.

Ein zivilrechtliches Massnahmengesuch sei gegen Inside Paradeplatz und gegen Beni Frenkel bereits eingereicht worden. Näheres dazu möchte Patrizia Laeri vorerst allerdings nicht verraten, solange kein Gerichtsbescheid vorliege, sagte sie gegenüber persoenlich.com.

Von einer Klage wisse der Herausgeber von Inside Paradeplatz Lukas Hässig bislang nichts, wie er gegenüber persoenlich.com erklärte.

Beni Frenkel meint seinerseits zu den Behauptungen im Artikel: «Patrizia Laeri wurden detaillierte Fragen gestellt, die sie nicht beantworten wollte.»

Über den weiteren Verlauf des Streits wird persoenlich.com berichten. (mj)



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Kommentare

  • Christine Annette Bloch, 11.01.2022 17:57 Uhr
    Rein gar nichts rechtfertigt eine solche Bericherstattung. Ich finde es höchst bedenklich, dass auch hier der erste Kommentar wieder in eine despektierliche Richtung geht. Patrizia Laeri, Nadine Jürgensen und Simone Züger, die Gründerinnen von elleXX, sind hochseriöse Frauen und tun mit ihrer Plattform enorm viel Gutes.
  • Victor Brunner, 11.01.2022 17:47 Uhr
    Guillaume Finet, sicher kann Frau Leari sich den Fragen von Frenkel verweigern- Aber für eine Journalistin und Unternehmerin die immer die mediale Öffentlichkeit sucht eher peinlich!
  • Guillaume Finet, 11.01.2022 17:14 Uhr
    Rechtfertig also eine Nicht-Stellungnahme sexistische Berichterstattung, Herr Brunner? Ich finds sehr richtig und wichtig, dass sich Frau Laeri wehrt!
  • Thomas Baumann, 11.01.2022 17:05 Uhr
    An der Börse gewinnt man oder verliert man. Die Zahlen sind offensichtlich und unbestreitbar. Wenn der Fonds von Patrizia Laeri verloren hat, dann war er objektiv schlecht und keine gute Investition (bisher). Aber vermutlich sind für Patrizia Laeri als Journalisten Zahlen nicht so wichtig - dass Journalisten mit Zahlen auf Kriegsfuss stehen, ist eine alte Weisheit. Offenbar gilt dies jetzt auch noch für Wirtschaftsjournalistinnen.
  • Peter Herzog, 11.01.2022 16:57 Uhr
    Frenkel hätte all die kritischen Anmerkungen auch in anständigem Ton machen können. Dann würde man den Text auch ernst nehmen. An den Vorwürfen mag ja sogar etwas dran sein, aber diese sexistischen Abwertungen sind wirklich daneben. Ist aber ein allgemeines Problem von IP...
  • Victor Brunner, 11.01.2022 16:30 Uhr
    Patrizia Laeri ist sich eine feministische, wohlwollende Berichterstattung von Ringier und SRF gewohnt, wie kürzlich in "10 vor 10. Da muss ihr der Artikel von Beni Frenkel böse aufgestossen sein. Bezeichnend dass sie kritische Fragen von Frenkel über die Fonds Performance nicht beantwortet hat!
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