06.05.2021

UKW-Abschaltung

Politik schaltet sich ein

Die Nationalräte Gerhard Pfister (Die Mitte) und Thomas Aeschi (SVP) haben im Parlament Vorstösse eingereicht. Beide drehen sich um die Frage, ob man die beschlossene Abschaltung von UKW noch rückgängig machen könnte.

Die Diskussion um die geplante UKW-Abschaltung (persoenlich.com berichtete) wird jetzt auch ein Thema in Bundesbern. Die beiden Zuger Nationalräte Gerhard Pfister, Parteipräsident Die Mitte, und Thomas Aeschi, Fraktionschef SVP, haben unabhängig voneinander eine Interpellation und eine Motion eingereicht, in der sie dem Bundesrat Fragen zur UKW-Problematik stellen.

So will Pfister von der Landesregierung wissen, ob bei der geplanten Abstellung der «Point of no return» bereits überschritten oder ob doch noch ein «Abbruch der Übung» möglich sei. Pfister fragt in seiner Interpellation, ob die «zwangsweise» Abschaltung des UKW-Netzes ohne Einbezug der Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Öffentlichkeit nicht «falsch, verfrüht oder unnötig» sei. In die gleiche Richtung tendiert Aeschi, der in seiner Motion vom Bundesrat verlangt, die per Ende 2022 «geplante Zwangsabschaltung aller Schweizer UKW-Sender rückgängig zu machen». 

Vergleich mit «Dutti»

Medienpionier Roger Schawinski, der die Petition «Rettet UKW» lanciert hat, kommt in der aktuellen Weltwoche eine spezielle Ehre zu: Er wird mit Migros-Gründer Gottlieb «Dutti» Duttweiler, Schawinskis Jugendidol, verglichen. Autor Alex Baur schreibt: «Die Schweiz hat diesen beiden Pionieren viel zu verdanken. In Zürich gibt es deshalb eine Duttweiler-Brücke. Und irgendwann wird man den Sendemast auf dem Üetliberg vielleicht ‹Schawinski-Turm› nennen. Verdient hätte ‹Schawi› es», so das Köppelblatt (Artikel hinter Paywall). (ma)



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Kommentare

  • Georg Stamm, 19.05.2021 11:51 Uhr
    Mit dem Abschalten von UKW würden hunderttausende von Geräten unbrauchbar. Sie müssten ersetzt werden obwohl zum Teil nur einige Jahre alt, es gäbe enormen Elektronikschrott. Was hat das mit Umweltschutz zu tun ? Was hat das mit der Schonung von Ressourcen zu tun ? Die Antwort ist einfach: Nichts !
  • Rolf egli, 10.05.2021 08:33 Uhr
    Mich würde mal interessieren mit was für Radiowellen, denn DAB+ gesendet wird. Oder werden dann auch die Sendemasten und die ganze Sendeinfrastruktur verschweinden? Erklörung bitte!
  • Ueli Custer, 07.05.2021 10:59 Uhr
    Wer sich informiert, weiss, dass es für wenig Geld einfache Adapter gibt, um ein fest eingebautes UKW-Autoradio auf DAB+ umzustellen. Die "sinnlose" Abschaltung ist für die Sender vor allem eine finanzielle Frage. Denn die UKW-Infrastruktur ist teuer. Und dass sich die Technologie nicht richtig durchsetzen konnte ist schlicht und einfach eine falsche Behauptung, deren Gegenteil sicher jederzeit widerlegen lässt.
  • Marc Jäggi, 07.05.2021 10:36 Uhr
    Lieber Ueli Custer. Wer auf 58% Autofahrer*innen und fast einen Drittel stationäre Hörer*innen verzichten kann/will, hat es entweder nicht nötig, ist arrogant oder beides. UKW wird immer noch sehr gut genutzt. Zu gut, um einfach gekillt zu werden. Die Online-Petition www.rettetukw.ch richtet sich nicht gegen die Übergangstechnologie DAB+, aber gegen die sinnlose Abschaltung einer Technologie, die das Medium Radio immer noch hervorragend zu den Konsumenten bringt. Apropos DAB. Wer eine Technologie, die sich seit 35 Jahren nicht richtig durchsetzen konnte, als Innovation verkauft, muss sich die Frage gefallen lassen, ob nicht sie/er das technologische Verständnis ein bisschen entstauben muss.
  • Ueli Custer, 07.05.2021 08:14 Uhr
    Seit 12 Jahren ist in der ganzen Schweiz DAB empfangbar. Und seit 12 Jahren spricht man von einer Abschaltung der UKW-Frequenzen, über die inzwischen nicht einmal ein Viertel des Radiokonsums erfolgt. Und jetzt, kurz vor der der Abschaltung werden Leute aktiv, die sich bisher offenbar nicht mit dieser Entwicklung befasst haben. Dabei stellt sich für die Radioveranstalter in der Schweiz nur eine Frage: Wer bezahlt die teure UKW-Infrastruktur nach dem längst beschlossenen Abschaltentscheid? "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
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