"Blick-Reporter führten Polizei auf falsche Fährte" titelt die SonntagsZeitung in ihrer aktuellen Ausgabe. Und wirft zweien Journalisten vor, im Zusammenhang mit dem toten Sascha Kübler in rechten Internetforen Einträge vorgenommen zu haben. Blick-Chefredaktor Jürg Lehmann reagierte in der Montagsausgabe seines Blattes umgehend auf die Vorwürfe und bestätigte, dass einer der beiden Journalisten tatsächlich eine "irreführende Spur gelegt" habe. Lehmann schreibt: "Er hat nicht Fragen gestellt, sondern eine Antwort gegeben". Und dies weder im Auftrag noch im Wissen von Vorgesetzten. Der Journalist habe jedoch bereits die Konsequenzen gezogen und von sich aus fristlos gekündigt. Gegenüber "persoenlich.com" wollte sich Lehmann zum jetztigen Zeitpunkt nicht weiter äussern.
Der 19-jährige Kübler aus Breitenbach SO war seit dem 7. Juli verschwunden und am letzten Mittwoch unweit seines Wohnortes von einem Hund tot aufgefunden worden der Lehrling hatte sich mit seinem Sturmgewehr das Leben genommen.Seit dem 16. Juli hatte der Blick täglich über den Verschwundenen berichtet und dessen angeblichen Verbindungen zur rechtsextremen Szene veröffentlicht. Auslöser für dortige Recherchen war anscheinend ein T-Shirt der deutschen Band "Böhse Onkelz" gewesen, das Kübler auf einem veröffentlichten Foto trägt. "Die Böhsen Onkelz" gelten als rechtsradikale Band. Wie die SonntagsZeitung schreibt, habe Blick dabei "Zusammenhänge suggeriert, wo keine sind".