17.03.2020

VSP

Privatradios fordern 12 Millionen Soforthilfe

Wegfallende Werbeaufträge bedrohen die Existenz von Privatradios in allen Landesteilen. Nun ersucht der Verband Schweizer Privatradios den Bundesrat um Unterstützung aus den vorhandenen Serafe-Abgaben.
VSP: Privatradios fordern 12 Millionen Soforthilfe
Die Monate März, April und Mai seien für die Schweizer Privatradios kommerziell von grosser Bedeutung, so der VSP. (Bild: Pixabay)

Die Schweizer Privatradios schlagen wegen der Coronakrise Alarm. Weil Werbeaufträge kurzfristig storniert werden, drohten Liquiditätsengpässe und Einkommensausfälle. Sie ersuchen deshalb den Bundesrat um einen Sofortbeitrag von zwölf Millionen Franken.

Die Monate März, April und Mai seien für die Schweizer Privatradios kommerziell von grosser Bedeutung, teilte der Verband Schweizer Privatradios am Dienstag mit. In dieser Zeit fänden normalerweise zahlreiche werberelevante Anlässe wie Auto- und Möbelausstellungen, Frühjahrsmessen, touristische Aktionen und Konzerte statt.

Für diese werde traditionell viel Radiowerbung gebucht. Aufgrund der zahlreichen Absagen würden diese Werbegelder den Privatradios nun fehlen. Diese kurzfristigen Stornierungen würden die Privatradios «fundamental» in ihrer Existenz bedrohen, heisst es in der Mitteilung.

Sie ersuchen deshalb den Bundesrat um einen Sofortbeitrag von 12 Millionen Franken aus der vorhandenen Schwankungsreserve. Diese sei dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) bereits zugeordnet. Die Reserve beträgt gemäss Mitteilung 34 Millionen Franken für das Jahr 2020.

Jeder Sender solle einen gleich hohen Betrag erhalten, mit dem er seine Programme gemäss Leistungsauftrag aufrechterhalten könne. Der regionale Service habe in der aktuellen Krise eine hohe Bedeutung für die Bevölkerung. Falls die Krise länger anhält, behält sich der Verband weitere Anträge an den Bund vor. (sda/wid)



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Kommentare

  • Martin Diriwächter, 17.03.2020 22:16 Uhr
    Lustig, die SChweizer Privatradios verlangen Geld vom Bund, um die regionale Berichterstattung aufrecht erhalten zu können. Zur Erinnerung: Das sind zu einem grossen Teil die Radios ( Ch-Media, Ringier) die in den letzten Jahren ihre redaktionellen, vorallem die lokalen Berichterstattungen massiv gekürzt, Redaktoren enlassen und die lokalen Redaktionen auf ein minimum verkleinert haben (respektive viele redaktionelle Arbeiten in Zürich zentralisiert haben). Und genau diese Radios verlangen jetzt Geld vom Bund um die regionale Berichterstattung aufrecht erhalten zu können? Da muss ich jetzt aber lachen!
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