21.07.2018

SRF

Radios berichten zu selten über die Romandie

Nur 2 Prozent der Informationen aus den reichweitenstarken SRF-Radiossender widmen sich den anderen Sprachregionen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Publicom-Studie. Etwas besser macht es SRF 4 News.
SRF: Radios berichten zu selten über die Romandie
Ausser bei Musik auf SRF 3: Die SRG trägt zu wenig bei zum Austausch zwischen den Sprachregionen. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Die Viersprachigkeit der Schweiz sei fürs SRF-Radiopublikum kaum erfahrbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag publizierte Analyse des Forschungsinstituts Publicom, über die die NZZ in ihrer Samstagsausgabe schreibt. Die Studie basiere auf einer Auswertung von sieben Sendetagen des vergangenen Jahres. Demnach ist keine Verbesserung im Vergleich zur Analyse von 2014 zu erkennen. «Nur 2 Prozent der Informationen aus den SRF-Radios widmen sich den andern Sprachregionen – das ist so viel, wie die SRF-Redaktionen den Ereignissen in Süd- und Mittelamerika Beachtung schenkten», heisst es in der NZZ.

Studie im Auftrag des Bakom

Besser mache es SRF 4 News mit 4 Prozent – auch dank der Sendung («Die Woche in Tessin und Romandie»). Die Publicom-Studie, verfasst im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation, hält laut NZZ aber fest: «Die Chance, dass ein durchschnittlicher Hörer eines SRF-Programms im Verlauf einer durchschnittlichen Woche etwas über die andern Sprachregionen erfährt, ist nach wie vor äusserst klein.» Hingegen interessieren sich die Südschweizer und Westschweizer SRG-Radios mehr für das, was in der Deutschschweiz geschieht.

Gute Noten bei Kultur wegen Musik

Eine gute Leistung bescheinigt die Analyse mit Blick auf die Schweizer Kultur. Sie erhalte in den Informationsangeboten fast aller SRG-Radios einen substanziellen Platz. Am häufigsten werde Schweizer Kultur von SRF 3 aufgegriffen. Das liege vor allem daran, dass dieser Sender die Schweizer Musikszene stark beleuchte.

Eine schwache Leistung erkennt die Analyse hingegen auch bei der Berücksichtigung der ausländischen Wohnbevölkerung. Wenn keine Aktualitäten vorlägen, sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass über Ausländer berichtet werde – es sei denn, es gehe um Flüchtlinge. (eh)

 



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