25.08.2018

Inside Paradeplatz

Raiffeisen klagt den Finanzblog ein

Die Aussagen eines angeblichen Ex-Raiffeisen-Kadermanns, der über die Ära Vincenz erzählt, führte zum Gang vors Zürcher Handelsgericht. Dieses entschied zugunsten der Bank und ordnete via superprovisorische Verfügung die Löschung eines Artikels an.
Inside Paradeplatz: Raiffeisen klagt den Finanzblog ein
Immer wieder Kreuzfeuer von «Inside Paradeplatz»: Die Raiffeisen-Führungsriege um VR-Präsident Pascal Gantenbein (l.), CEO Patrik Gisel (m.) und Gantenbeins Vorgänger Johannes Rüegg-Stürm. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Fast wöchentlich publizierte «Inside Paradeplatz» pikante Details und Gerüchte über die Vorgänge bei der Raiffeisen. Letzten Montag war es nun offenbar ein Bericht zu viel.

Nachdem Lukas Hässig, der Betreiber des Blogs, unter dem Titel «Ich wusste von Vincenz-Deals. Andere auch» einen (entschärften) Brief eines anonymen, angeblichen Ex-Raiffeisen-Kadermanns veröffentlichte, intervenierte die Bank, wie das Finanzportal am Freitag schrieb.

Am Mittwoch klagte Raiffeisen «Inside Paradeplatz» beim Zürcher Handelsgericht ein. Streitwert: 200'000 Franken. Raiffeisen verlangte die Löschung des genannten Beitrags, wie die Medienstelle gegenüber 20min.ch bestätigte.

Der zuständige Richter entschied via superprovisorische Verfügung zugunsten der Klägerin und Hässig musste den Beitrag vom Portal löschen – bei Zuwiderhandlung droht eine Strafe von bis zu 10'000 Franken. «Inside Paradeplatz» hat nun einen Monat Zeit für eine Stellungnahme, danach entscheidet das Zürcher Handelsgericht, ob der Artikel gelöscht bleibt oder wieder aufgeschaltet wird. (maw)


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KOMMENTARE

Daniel Christinat
26.08.2018 17:55 Uhr
Habe den Artikel nicht gesehen, die Justiz kam der Pressefreiheit wieder einmal zuvor. Ich halte einfach fest, dass der Raiffeisenbank (in globo und per se) der Gring endlich wieder zurecht gerückt werden muss. Die Raffeisenbank hat jeglichen Anstand, jede Bodenständigkeit verloren und macht sich mit solchen Prozesschen leider nur noch weiter beschämend. Die Raiffeisen ist nun dermassen peinlich, dass ich (langjähriger Kunde und Genossenschafter) erwäge und meine Konten zu schliessen. Eine schäbigere und verlogenere Bank als Raffeisen gibt es in der Schweiz nicht. Ich schäme mich da Kunde zu sein und damit den "Erfolg" solcher "Managerchen" erst zu ermöglichen.
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