06.09.2018

Umzug Radiostudio Bern

Rainer Stadler kritisiert die Kritiker

Die Argumentation der Verteidiger des Berner Radiostudios sei «teilweise dünkelhaft». Die SRG müsse die Mittel wirtschaftlich einsetzen.
Umzug Radiostudio Bern: Rainer Stadler kritisiert die Kritiker
Dass im Radiostudio Bern die On-Air-Lampe erlöschen könnte, stösst bei Angestellten und Politikern auf Widerstand. (Bild: Christian Beck)

Rainer Stadler findet in der «Neuen Zürcher Zeitung» deutliche Worte an die Gegner der geplanten Verlegung des Radiostudios von Bern nach Zürich. «Der in Bern herrschende Dünkel, nur dort könne journalistische Spitzenqualität garantiert werden, ist unangebracht», schreibt der Medienjournalist in einem Kommentar. «Im Widerstand manifestiert sich der altbekannte Anti-Zürich-Reflex.». Doch auch die Berner Standortpolitiker sollten die Fakten im Auge behalten, so Stadler. «Falls Arbeitsplätze nach Zürich verlagert werden, wird die SRG in der Bundesstadt weiterhin eine stattliche Anzahl von Journalisten beschäftigen.» Finanziert würden mehr als 60 Stellen.

Die SRG sei nicht verpflichtet, «ihre Arbeitsplätze so zu streuen, dass jede Region einen ‹gerechten› Anteil an Stellen» bekomme. Vielmehr müsse der Betrieb wirtschaftlich geführt werden. Eine Konzentration in Zürich berge zwar publizistische Gefahren, sei angesichts der bestehenden Infrastrukturen aber naheliegend. Dies sei besser als ein Abbau im redaktionellen Bereich. Und schliesslich könnte «eine grössere Distanz zum Politikbetrieb den Angeboten förderlich sein», so Stadler. (cbe)



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Kommentare

  • Fred Rios, 06.09.2018 13:02 Uhr
    Bern soll nach Zürich und die gesamte Kulturabteilung in Zürich wandert nach Basel ab. Weshalb der Basler Umzug in den Medien bisher kein Thema war ist ein Rätsel.
  • Arthur Meyer, 06.09.2018 11:59 Uhr
    Als langjähriger Auslandkorrespondent verschiedener Schweizer Medien erlebte ich den "Berner Dünkel" hautnah mit - bei den Zürcher Redaktionen war's nicht Dünkel, sondern Präpotenz.
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