03.06.2020

20 Minuten

Rassistische und sexistische Kommentare freigeschaltet

Chefredaktor Gaudenz Looser entschuldigt sich für fälschlicherweise publizierte Lesermeinungen. Weil der neue Algorithmus nicht funktioniert, wurden nun die Schichten der Kommentarfreischalter massiv erhöht.
20 Minuten: Rassistische und sexistische Kommentare freigeschaltet
Die Kommentarspalte von 20 Minuten. (Bild: persoenlich.com)

Auf 20min.ch sind in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach rassistische und sexistische Kommentare von Leserinnen und Lesern erschienen. Dafür entschuldigt sich Chefredaktor Gaudenz Looser in einer Meldung in eigener Sache auf dem Onlineportal.

Das Problem besteht laut Looser seit der Neulancierung der App Ende April (persoenlich.com berichtete). Seither sei ein neuer Algorithmus im Einsatz, der einen Teil der täglich eingehenden Kommentare automatisch filtert, bearbeitet und bei rassistischen oder beleidigenden Inhalten löscht. «Leider funktioniert dieser Algorithmus noch nicht so, wie er sollte», schreibt Looser. Seither seien die Teams mit Hochdruck daran das System zu verbessern.

Bis eine Lösung gefunden ist, sei die Zahl der automatisch bearbeiteten Kommentare drastisch reduziert worden. Die Schichten von Mitarbeitern, die Kommentare von Hand freischalten, seien massiv erhöht worden. Looser dazu: «Wir können uns diesen zusätzlichen Aufwand nicht über eine längere Zeit leisten, daher prüfen wir neue technische Lösungen, mit welchen wir mit gutem Gewissen die Kommentarfunktion wieder weiter öffnen können.» (wid)



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Kommentare

  • Victor Brunner, 04.06.2020 11:00 Uhr
    Lea Müller, das Problem mit den Hasskommentaren kann mit einfachen Mittel zum grossen Teil gelöst werden. 1: bei den Kommentaren ist immer die Mailadresse ersichtlich. 2: den Algorithmus so programmieren dass Mailadressen mit Hasskommentaren grundsätzlich gesperrt werden. 3: ersichtliche Anonym"namen" nicht zulassen. ! Solche Massnahmen würden innert kürzester Zeit wirken und die Diskussionen an Qualität zunehmen. So einfach ist das, aber es braucht dazu die Bereitschaft der "Verleger" von Online-Portalen Verantwortung zu übernehemen!
  • Lea Müller, 04.06.2020 08:12 Uhr
    @ Victor Brunner: Ihnen ist schon auch bewusst das man auch unter einem Pseudonym kommentieren kann? Auch wenn die Anonym Funktion nicht mehr wäre- es gibt immer Leute die Ihren Hass bekunden möchten und tun. Daher liegt das Problem wohl eher an unserer Menschheit als an einem Publisher.
  • Victor Brunner, 03.06.2020 12:38 Uhr
    Die neu lancierte App ist nicht das Problem sondern dass Kommentare mit einem Anonym geschrieben werden können. Das öfnet allen HasschreiberInnen die Tür. Erstaunlich dass in einem TAmedia Unternehmen diese Praxis geduldet wird. Sagt einiges über das verlegerische Verständnis und Verantwortung des Unternehmens aus!
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