Der erste Aufruf erfolgte im Februar. Unter dem Betreff «Motten im Newsroom» bat ein Fernsehmann im Team-Chat seine Kolleginnen und Kollegen um Mithilfe. Im SRF-Newsroom flögen immer wieder Lebensmittelmotten herum. Man solle deshalb keine offenen Esswaren herumliegen lassen.
Ein paar Wochen später besteht das Problem mit den Flatterviechern weiterhin. Entsprechend ausführlicher und dramatischer liest sich der erneute Appell. Das Problem mit den Motten im Newsroom, so eine Angestellte, sei «nach wie vor akut». Als Brutstätten macht sie die Schliessfächer der Mitarbeitenden aus. Deshalb solle man die Kästchen doch «bis in die hinterste Ecke» reinigen. Und darin keine offenen Esswaren und Getränke aufbewahren.
«Sendebetrieb zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt»
Wie schlimm die Mottenplage wirklich ist, wollte persoenlich.com von SRF wissen. Offenbar hat sich die Sache erledigt. «Die kontaminierten Lebensmittel wurden entfernt, der Bereich wurde gereinigt», teilt der Sender auf Anfrage mit. Von den Motten sei zudem lediglich ein kleiner Teilbereich eines Stockwerks im News- und Sportcenter betroffen gewesen. Und: «Der Sendebetrieb war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt.»
Ein anderer Bug hat den Sendebetrieb kürzlich sehr wohl gefährdet. Am vergangenen Montag schrammten die Radionachrichten von SRF knapp an einem Totalausfall vorbei, so die Einschätzung von Mitarbeitenden. Es habe sich um eine «temporäre technische Störung an einer zentralen Netzwerk-Systemkomponente» gehandelt, die sich auf verschiedene produktive Systeme ausgewirkt hatte, teilt SRF auf Anfrage mit.
Moderatorin muss Nachrichten lesen
Nur dank viel Improvisationskunst und Havarieszenarien der technisch Verantwortlichen schafften es die Sendungsmacherinnen und -macher, den Betrieb aufrechtzuhalten, obwohl zentrale Komponenten nicht so liefen, wie sie eigentlich sollten. Probleme gab es insbesondere mit dem Digas Datenbankmanager, quasi dem zentralen Nervensystem der Radioproduktion von SRF. Auch funktionierte die Verbindung zwischen den Studiostandorten nicht. Deshalb musste kurzerhand die SRF-3-Moderatorin in Zürich die Nachrichten lesen anstelle der Redaktorin im Studio Bern, die nicht zugeschaltet werden konnte. Die Störung konnte im Verlaufe des Tages behoben werden.
Obwohl beide Fälle glimpflich ausgingen, ist schon heute klar: Sowohl reale Bugs in Form von Flattermännern als auch virtuelle Bugs, die gerade deshalb so heimtückisch sind, weil man sie nicht greifen kann, werden wiederkommen.