26.06.2011

Tele Züri

Ringier und Martin Wagner steigen aus

Sender ist zu teuer.

Das Verlagshaus Ringier und die Escor-Casino-Gruppe sind aus der Auktion um Tele Züri ausgestiegen.. Wagner bestätigt dies und erklärt im "Der Sonntag", Tamedia hätte mitgeteilt, das Angebot sei bei Weitem zu tief. "Wir hätten nachbessern müssen", so Wagner. Doch darauf wurde verzichtet. Recherchen des "Sonntags" zeigen, dass das Angebot von Wagner und seinem Geschäftspartner Bernhard Burgener bei maximal 20 Millionen Franken lag. Wagner bestätigt lediglich, dass sie einen Werbemarktpool Zürich/Basel, eine exklusive Zusammenarbeit mit den Tamedia-Medien und eine Implementierung von Social Gaming wie Pokermania angeboten hätten.

Wagner kritisiert das Verhalten von Tamedia: "Es zeigt, dass es dem Medienkonzern nicht um ein glaubwürdiges kommerzielles Konzept geht, sondern darum, einen möglichst hohen Erlös zu erzielen." Laut dem Zeitungsbericht bot Ringier in der ersten Runde für Tele Züri maximal 15 Millionen Franken. Diese Summe kommt nicht annähernd an die Vorstellungen von Tamedia-CEO Martin Kall heran. Es müsse die Zahl 3 vorne dran sein, beschied er die Interessenten. Das ist Ringier zu teuer. Der Verlag verabschiedet sich aus dem Rennen und will jetzt die TV-Strategie anpassen. Der Kauf eines TV-Senders kommt laut einem Geschäftsleitungs-Beschluss nicht mehr in Frage. Bei einem der verbliebenen Bieter um Tele Züri handelt es sich um das Schweizer Sportfernsehen von Industrie-Investor Giorgio Behr und Unternehmer Peter Weigelt. Der TV-Sender 3+ ist ebenfalls in der zweiten Runde dabei. Öfters zu hören ist neu der Name von Peter Wanner, in dessen AZ Medien auch "Der Sonntag" erscheint. Der Aargauer Verleger hält sich bedeckt: "Kein Kommentar."

Medienpionier und Radio 1-Chef Roger Schawinski interessiert sich einzig für sein früheres Radio 24. Bleibt ein dubioser Unbekannter übrig - wenn es ihn denn gibt. Ein Investor aus Kasachstan biete über einen Schweizer Strohmann ebenfalls mit, heisst es in den Bieterkreisen. Dazu gebe es nichts zu sagen, meint Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer. "Wir kommentieren weder Namen von einzelnen Interessenten noch Ergebnisse von Zwischenetappen." Die heisse Phase beginnt ab Ende Juli. Bis dann müssen die verbliebenen Interessenten ein verbindliches Kaufangebot abgegeben. Für Medienanwalt Wagner besteht jetzt das Risiko, "dass der Sender in politische Hände fällt."



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