10.06.2020

Jahresergebnis 2019

Ringier verzeichnet ein «solides Ergebnis»

Mit 984,8 Millionen Franken hat Ringier im letzten Geschäftsjahr 19,4 Millionen Franken weniger Umsatz gemacht als 2018. Wegen Corona rechnet der Konzern mit substantiellen Ertragsausfällen. Im Verwaltungsrat nehmen derweil vier Neue Platz.
Jahresergebnis 2019: Ringier verzeichnet ein «solides Ergebnis»
Dirigierte die Videocall-Medienkonferenz vom Mittwoch, 10. Juni aus dem Homeoffice: Marc Walder. (Bild: Screenshot Ringier)

Der Ringier blickt auf ein «solides» Geschäftsjahr 2019 zurück – trotz rückläufiger Werbeeinnahmen und reduziertem Umsatz, wie der Konzern in einer Video-Medienkonferenz vom Mittwochmittag zu den Jahreszahlen verkündete.

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Ringier-Gruppe leicht weniger Umsatz gemacht. Von etwas über einer Milliarde 2018 (persoenlich.com berichtete) sank er um 19,4 Millionen Franken auf 984,8 Millionen Franken. Das ergebe sich so aus den sich aus Portfolio-Bereinigungen, dem rückläufigen Werbemarkt und geringeren Druckerlösen, so Ringier. Dem würden steigende Digitalerlöse gegenüberstehen. Der digitale EBITDA-Anteil habe zum siebten Mal in Folge gesteigert werden können auf aktuell 72 Prozent. Die EBITDA-Marge beträgt nun 11.6 Prozent (+0.3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). «Damit sind wir zufrieden», sagte CEO Marc Walder an der Video-Konferenz.

Auch der operative Gewinn sei zum fünften Mal in Folge gesteigert worden, auf 114,1 Millionen Franken.

 

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Ringier erweitert zudem den Verwaltungsrat ab Sommer mit Laura Rudas und Roman Bargezi. Laura Rudas ist Executive Vice President Strategy beim Softwareunternehmen Palantir Technologies, das auf die Analyse von Big Data spezialisiert ist. Rudas war mehr als sechs Jahre Abgeordnete im österreichischen Parlament sowie über fünf Jahre jüngste Generalsekretärin Europas für die österreichischen Sozialdemokraten.

Bargezi, Sohn von Ringier-Miteigentümerin Evelyn Lingg, vertritt im Rahmen der Generationenplanung der Familie Ringier die sechste Generation im Verwaltungsrat. Er war unter anderem während dreizehn Jahren in verschiedenen Positionen im Banken- und IT-Umfeld sowie an der ETH Zürich tätig. Zudem ist Bargezi Geschäftsführer des Family Offices der Ribali AG und seit 2020 Delegierter des Verwaltungsrates der Ringier Art & Immobilien AG.

Als Vertreter der Minderheitsaktionärin Mobiliar werden zudem Urs Berger, Verwaltungsratspräsident, und Markus Hongler, CEO der Mobiliar, Einsitz in den Verwaltungsrat nehmen.

Aufschwung für E-Commerce

Aufgrund der Coronakrise rechnet Ringier mit Ertragsausfällen. Es handle sich um einen substanziellen zweistelligen Millionenbetrag, heisst es in der Mitteilung. Die ersten Auswirkungen der Pandemie auf einzelne Ringier Geschäftsbereiche wurden im März spürbar: Einerseits verzeichnen die Ringier-Medienmarken historisch hohe Zugriffszahlen, anderseits brachen die Werbeeinnahmen massiv ein.

Durch die Absage von Grossveranstaltungen und Konzerten konnten Businessbereiche wie Ticketcorner ihrem Geschäft praktisch über Nacht kaum mehr nachgehen. Auch die digitalen Stellenmärkte leiden. Positive Tendenzen vermeldet der E-Commerce-Bereich der Ringier-Gruppe.

Trotz der Corona-bedingten Auswirkungen will Ringier den Fokus nicht verändern. «Wir werden weiterhin in unabhängigen Journalismus, digitale Marktplätze und Spitzentechnologie investieren», so Konzernchef Walder. (pd/eh)



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