10.04.2019

Ringier

Operativer Gewinn erneut gesteigert

Ringier blickt auf ein erfolgreiches 2018 zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nahm auf 113 Millionen Franken zu. Ausserdem nehme die Digital-Allianz konkrete Formen an, hiess es am Mittwoch in Zürich.
Ringier: Operativer Gewinn erneut gesteigert
Ringier hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 hinter sich. (Bild: Keystone)

Das Geschäftsjahr 2018 hat die Ringier-Gruppe in einem schwierigen Medienumfeld gut abgeschlossen. Einem stark wachsenden Markt für digitale Marktplätze standen wie in der ganzen Branche deutlich rückläufige Erträge im klassischen Vertriebs-, Anzeigen- und Druckgeschäft gegenüber. Der Umsatz stagnierte auf Gruppenebene bei knapp über einer Milliarde Franken, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

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Zum vierten Mal in Folge verbessern konnte Ringier den operativen Gewinn. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nahm auf 113,0 (Vorjahr 110,6) Millionen Franken zu. Das entspricht einer Marge von 11,3 Prozent. Der Digitalanteil des Ebitda nahm um 5 Prozentpunkte auf 71 Prozent zu – ein Spitzenwert im europäischen Medienumfeld. Noch vor fünf Jahren waren es nur 28 Prozent gewesen.

«In einem anspruchsvollen Jahr für die Medienbranche ist es uns zum vierten Mal in Folge gelungen, den operativen Gewinn zu steigern», wird CEO Marc Walder zitiert. «Damit zeigen wir auf, dass die Ringier-Gruppe es in den vergangenen Jahren geschafft hat, sich von einem klassischen Verlag zu einem diversifizierten und digitalisierten Medienunternehmen zu transformieren. Wir werden diesen Weg auch in Zukunft zielstrebig fortsetzen: Die digitalen Marktplätze werden wir weiter zu Ökosystemen mit neuen Dienstleistungen ausbauen. Im Bereich Journalismus investieren wir in Bewegtbild, Technologie und Daten-Kompetenz.»

Die Kontinuität der Ringier Gruppe wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die 10-Prozent-Beteiligung von CEO Marc Walder am Unternehmen unterstrichen. Zudem wird Robin Lingg mittelfristig die Führungsrolle der sechsten Generation der Inhaberfamilie übernehmen. Damit sind die Weichen für die Zukunft des Familienunternehmens gestellt (persoenlich.com berichtete).

Wer wagt gewinnt

Für Michael Ringier ist es wichtig, dass das Medienhaus seine Pionierrolle auch in Zukunft weiter spielen kann. Es gelte, in der Medienwelt etwas zu wagen und sich nicht von Rückschlägen bremsen zu lassen. Risiken gehörten zum Geschäft. «Der Journalismus hat eine Zukunft», so Ringier am Mittwoch in Zürich.

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Ab 2020 startet die Blick-Gruppe ins TV-Geschäft. Die stark steigenden Zuschauerzahlen in der Sparte Video und die Nachfrage der Werbebranche nach bewegten Bildern habe die Blick-Gruppe dazu veranlasst, einen eigenen digitalen Sender zu lancieren, sagte der Verleger. Am Mittwoch wurde bekannt, dass für Blick TV ein Vertrag mit CNN geschlossen wurde. «Sobald etwas passiert, wird Blick TV live gehen», so Walder im persoenlich.com-Interview.

Schweizer Digital-Allianz

Die Schweizer Digital-Allianz, die von Ringier, Tamedia, NZZ, SRG und CH Media vorangetrieben wird, nimmt konkrete Formen an. Die Projektgruppe, der rund 40 Spezialisten aus den Bereichen Journalismus, Technologie, Recht und Produkt angehören, hat verschiedene mögliche Digital-Allianz-Konzepte hinsichtlich wirtschaftlicher, rechtlicher und Datenschutz-spezifischer Kriterien geprüft (persoenlich.com berichtete).

Über konkrete Ergebnisse und die nächsten Schritte werden die Vertreter der beteiligten Medienhäuser und der SRG gemeinsam informieren, sobald das Konzept vollständig ausgearbeitet ist. (pd/sda/cbe)



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