24.10.2019

Weltwoche

Roger Köppel ärgert sich über Szenelokal

Die Redaktion hielt im Zürcher Sphères ihre Wochensitzung ab. Jetzt sei sie nicht mehr erwünscht. Oder doch?
Weltwoche: Roger Köppel ärgert sich über Szenelokal
Roger Köppel und sein Team sind im «Sphères» nicht mehr erwünscht: Grund seien Beschwerden von Gästen. (Bild: spheres.cc)

Bewegte Zeiten für SVP-Ständeratskandidat und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel: Nachdem er während seines Wahlkampfes in 162 Zürcher Gemeinden willkommen war, haben er und seine Redaktion im linken Zürcher Szenelokal Sphères, das sich gegenüber der «Weltwoche»-Redaktion befindet, Hausverbot bekommen. Wie das Sphères Köppels Sekretärin ausrichten liess, dürfe die «Weltwoche»-Redaktion künftig ihre wöchentliche Redaktionssitzung nicht mehr in ihren Räumen abhalten.

«Niemanden gestört»

Grund seien Beschwerden von Gästen. Für Köppel ist dies ein Beispiel von «linker Intoleranz», wie er auf Twitter schreibt:


Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten überhaupt niemanden gestört, seien in einer Ecke gesessen, hätten etwas gegessen und bewusst leise gesprochen, damit niemand ihre Themen mitbekomme, präzisierte er gegenüber persoenlich.com. Pikant: Im gleichen Gebäude wie dem Sphères in Zürich-West befindet sich auch die Redaktion der «Wochenzeitung» (WOZ). Köppel sucht jetzt neue Räumlichkeiten für seine Wochensitzung.

Sphères weist Vorwürfe zurück

Beim Sphères wehrt man sich gegen die Vorwürfe. «Wir haben Roger Köppel nicht rausgeschmissen», betont Geschäftsführer Philipp Probst gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung». Der «Weltwoche»-Verleger habe seit ein paar Wochen jeden Mittwoch einen Tisch reserviert und mit drei bis vier Personen im Café eine Sitzung abgehalten. Es hätten sich nun aber laut Probst in letzter Zeit einige Gäste über die Anwesenheit des SVP-Politikers beschwert.

Am Donnerstagvormittag habe dann Köppels Sekretärin angerufen. «Ich habe ihr erklärt, dass einige Gäste reklamiert haben», sagt Probst, «anscheinend hat die Sekretärin das dann so interpretiert, dass Köppel nicht mehr kommen könne.» Das sei aber falsch, betont er gegenüber der NZZ. Genauso wehrt er sich gegen den Vorwurf der Intoleranz. «Klar haben wir eine Haltung, aber wir sind nicht politisch engagiert. Wir sind ein Café, hallo?»

Er habe nichts mehr anzufügen, so Probst auf eine Anfrage von persoenlich.com. «Wir behandeln grundsätzlich alle Gäste gleich. Leider ist da ein kommunikatives Problem zu einem medialen Grossereignis geworden.» (ma)



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