02.03.2001

SRG-Forschungsdienst

Schweizer Fernseh- und Radiokonsum stagniert

Jahreszahlen 2000 veröffentlicht.

Der Fernseh- und Radiokonsum der Schweizer Bevölkerung hat im vergangenen Jahr stagniert beziehungsweise leicht abgenommen. Dies hat der SRG-Forschungsdienst am Freitag in Bern vor den Medien bekanntgegeben. Der durchschnittliche TV-Konsum der Deutschschweizer belief sich im vergangenen Jahr wie im Vorjahr auf 137 Minuten täglich. Die Westschweizer nutzten das Medium mit 159 Minuten sogar 2 Minuten weniger lang als noch 1999. Die italienischsprachige Schweiz sass durchschnittlich täglich 171 Minuten (Vorjahr: 170 Minuten) vor dem Bildschirm.

Nach Alterskategorien unterteilt sind es die älteren Schweizer, die das Fernsehen am intensivsten nutzen: Während zum Beispiel in der Deutschschweiz die drei- bis 14-Jährigen im Mittel 87 Minuten vor dem Bildschirm sassen, verfolgten Menschen über 65 Jahre durchschnittlich 208 Minuten lang das Programm. Frauen sahen zudem im Durchschnitt länger fern als Männer.

Der Radiokonsum der Schweizer Bevölkerung hat 2000 leicht abgenommen. Hörten die Deutschschweizer 1999 täglich 201 Minuten Radio, waren es im letzten Jahr noch 192 Minuten. In der Romandie wurden täglich 142 Minuten (1999: 139 Minuten) Radio gehört, in der italienischsprachigen Schweiz 147 Minuten (1999: 158 Minuten). 30 Prozent der Deutschschweizer hörten Privat- und elf Prozent ausländische Sender.

Beim Fernsehen Rückgang für SRG

Der Marktanteil für die SRG-Fernsehsender entwickelte sich gemäss der Studie in allen drei Landesteilen leicht rückläufig. In der Deutschschweiz erreichten die beiden Kanäle von SF DRS einen 24-Stunden-Marktanteil von 32,5 Prozent (1999: 33,2). Der Schweizer Privatsender Tele24 erzielte mit 2,2 Prozent einen fast unveränderten Marktanteil (1999: 2,3). TV3 kam in seinem ersten vollen Sendejahr auf 3,4 Prozent. Auch während der abendlichen Hauptsendezeit zwischen 18.00 und 23.00 Uhr verlor die SRG im letzten Jahr mit 41,1 Prozent (1999: 42,2) Marktanteile. Tele24 erreichte unverändert 2,6 Prozent, TV3 verbuchte 3,5 Prozent.

Der Anteil aller deutschsprachigen Nicht-SRG-Sender lag bei 66,7 Prozent (1999: 66,1 Prozent). Bei den etablierten ausländischen Sendern konnten die grossen öffentlich-rechtlichen Stationen mit Ausnahme von ORF1 (-0,4) ihre 24-Stunden-Marktanteile halten oder sich sogar leicht verbessern. Die drei deutschen Privatsender RTL, SAT1 und PRO7 mussten hingegen Marktanteile abgeben. Stärkster ausländischer Sender blieb trotzdem RTL mit einem Marktanteil von 7,9 Prozent (1999: 8,5).

Beim Radio holt die SRG auf

Beim Radio hat die SRG SSR im letzten Jahr erstmals seit der Liberalisierung des Radiomarkts Marktanteile auf Kosten der Privatradios gewonnen. Die SRG-Radiosender wurden 1999 länger und von mehr Menschen gehört als alle Privatradios zusammen. In der Deutschschweiz stieg der Marktanteil der SRG-Radioprogramme von 47 auf 51 Prozent, der Anteil der Privatradios ging von 40 auf 38 Prozent zurück. Der Marktanteil der ausländischen Radiostationen sank von 13 auf 11 Prozent.



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