16.12.2002

Cablecom

SKS reicht Beschwerde gegen Servicevertrag für Hausvermieter ein

"Konsument wird in seiner Entscheidungs- und Vertragsfreiheit eingeschränkt".

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) reicht bei der Lauterkeitskommission Beschwerde gegen die Kabelnetzbetreiberin Cablecom ein. Grund dafür ist ein Servicevertrag, der Hausvermietern ungefragt zum Abonnement hinzugerechnet wird. "Nach Ansicht der SKS verstösst eine solch agressive Verkaufsmethode gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb", bestätigte Jacqueline Bachmann, Geschäftsführerin der SKS, eine Meldung der SonntagsZeitung. Der Konsument werde in seiner Entscheidungs- und Vertragsfreiheit eingeschränkt.

Cablecom hatte Liegenschaftsbesitzern und Hausverwaltungen in den vergangegenen Tagen die Rechnungen für die Kabel-TV-Anschlüsse zugestellt. Auf dem Basispreis waren zwei Franken für einen Servicevertrag dazugeschlagen. "Service plus" deckt die Wartungs- und Modernisierungskosten an der internen Hausverteilungsanlage ab. Wer den neuen Dienst nicht in Anspruch nehmen will, muss ihn telefonisch oder per E-Mail kündigen. Einmal mehr werde dem Konsumenten etwas aufgedrängt, das er nicht bestellt habe, sagte Bachmann weiter. Die SKS will deshalb dieser Tage bei der Lauterkeitskommission eine Beschwerde einreichen.

Hausvermieter lesen Brief genau durch

Roy Simmonds, Leiter Kommunikation bei Cablecom, weist die Vorwürfe der SKS zurück. Er betont demgegenüber, dass "Service plus" nur den Hausvermietern und nicht den Endverbrauchern angeboten worden sei. "Wir können annehmen, dass Hausvermieter den Begleitbrief sehr genau durchlesen werden", sagte Simmonds weiter. Ein Anruf genüge dann, um eine neue Rechnung zu bekommen. Dies sei kein grosser Aufwand. Der Kunde habe nach wie vor die Entscheidungsfreiheit. "Bisher gab es auch keinen Sturm der Entrüstung."

Bachmann: 'Nicht ganz zufällig'


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