Mehrauflagen, Sonderausgaben, verlängerte Schichten: Die Attentate in den USA haben bei den Schweizer Printmedien ein riesiges Echo ausgelöst. Acht Sonderseiten produzierte der Blick für seine Ausgabe vom Mittwoch. In die Produktion sei die ganze Redaktion, insgesamt 25 Leute, involviert gewesen, sagte Chefredaktor Jürg Lehmann auf Anfrage. Wie andere Redaktionen auch legte jene des Blick eine Sonderschicht ein. Bis Mittwochmorgen zwei Uhr blieben die Büros besetzt. Sieben Sonderseiten zu den Attentaten in den USA umfasste die Mittwochausgabe des Tages-Anzeigers. Gleich viel produzierte die Neue Zürcher Zeitung. Das Pendlerblatt 20Minuten hatte seine Auflage um 10 Prozent auf rund 350'000 Exemplare erhöht. Dennoch war es überall innerhalb kürzerster Zeit vergriffen.
Rund 20 Redaktionsmitglieder waren beim Berner Bund am Dienstag im Einsatz, erklärte Produktionschef Charles Beuret. Diese produzierten acht Sonderseiten und verfolgten das Geschehen bis Mittwoch ein Uhr. Rund 10 Leute waren bei der Neuen Luzerner Zeitung im Einsatz. Diese produzierten insgesamt siebeneinhalb Seiten zum Thema. Beim St. Galler Tagblatt beschäftigten sich 8 Leute mit den Anschlägen. Etwa 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren in die Produktion der Sonderseiten der Basler Zeitung involviert. Auch die Basler Zeitung habe ihre Auflage erhöht, sagte Auslandredaktor Urs Widmer.
Noch am Dienstagabend um 22 Uhr verkaufte Le Matin eine 16-seitige Sonderausgabe zu den Anschlägen. Diese wurde in einer Auflage von 15'000 Exemplaren gedruckt und an Kioske verteilt. Strassenverkäufer waren vor den Kinos und in Restaurants unterwegs, sagte Chefredaktor Théo Bouchat auf Anfrage. Die Normalausgabe des Le Matin wurde in einer erhöhten Auflage von 100'000 Exemplaren produziert. Für diese wurde der Redaktionsschluss um eine Dreiviertelstunde auf ein Uhr nachts hinausgeschoben.
