Dieses Interview ist Chefsache: SonntagsZeitung-Chefredaktor Arthur Rutishauser befragte Weltwoche-Chef Roger Köppel. Anlass dazu war das Ende von Köppels Nationalratskarriere (persoenlich.com berichtete). «Ich bin jetzt häufiger im Ausland, wir haben da eine wachsende Nachfrage. Da kommt der Journalist Köppel dem neutralen SVP-Nationalrat Köppel in die Quere. Ich gebe dem Journalisten den Vorzug», so Roger Köppel in der SonntagsZeitung.
Bei Köppels Einstieg in die Politik 2015 galt er als künftiger Bundesrat. Warum daraus nichts geworden sei, wollte Rutishauser wissen. «Ich habe dieses Ziel nicht angestrebt. Ich habe mich politisch auch nicht als geschmeidiger Händeschüttler positioniert», so Köppel im zweiseitigen Interview. Und weiter: «Als Bundesratskandidat hätte ich die Weltwoche aufgeben müssen, und das will ich nicht.»
Auf die Feststellung, die Weltwoche habe unter Köppels Engagement in der Politik gelitten und sei innenpolitisch zum Parteiblatt geworden, entgegnete der Interviewte: «… bissoguet, das ist doch Unsinn. Die Weltwoche steht für Vielfalt, die andere Sicht. Ja, die gibt's. Das können Mainstream-Journalisten natürlich nicht verstehen.» Die Weltwoche gebe Gegensteuer. «Wir sind manchmal auch der Pflichtverteidiger der Verfemten und Verstampften.»
Köppel habe die Neigung, «absurde Positionen zu vertreten, die ich Ihnen schlicht nicht abnehme», so Rutishauser. Köppel: «Sie haben recht. Manchmal vertrete ich eine Gegenmeinung, einfach, damit wenigstens einer noch die Gegenmeinung vertritt.» (cbe)
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13.10.2023 14:21 Uhr