20.08.2020

Massiver Umbau

SRF kippt mehrere Sendungen

Neben «Eco» fallen auch «Viva Volksmusik» und «Sportaktuell» weg. Zudem schafft SRF im Rahmen des Projekts «SRF 2024» die Abteilungen «Digital» und «Programme» ab. Auch TV-Filme gibt es keine mehr.
Massiver Umbau: SRF kippt mehrere Sendungen
Viel Veränderung im SRF-Studio in Zürich Leutschenbach. (Bild: SRF/Oscar Alessio)

Die Jungen und den Service-Public-Auftrag im Fokus: SRF-Direktorin Nathalie Wappler will in ihrer Vision «SRF 2024» in den Investigativ-Journalismus investieren und in die Information über digitale Kanäle. Ausserdem wolle SRF künftig smarter produzieren, zielgenau auf die jeweiligen Distributionskanäle, wie das Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.

Demnach bleibt sozusagen kein Stein auf dem anderen. So sollen neue Produktionsstandards definiert und ein neues Betriebsmodell eingeführt werden. Dazu werden die bisherigen Abteilungen «Digital» sowie «Programme» aufgelöst, gleichzeitig sollen per April 2021 zwei neue Abteilungen entstehen, nämlich «Audience» und «Distribution». 

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Mit der zunehmenden Abkehr vom linearen Programm wird ins digitale Storytelling und in Podcasts investiert. SRF verzichtet daher ab 2021 auf «Viva Volksmusik»,«Sportaktuell», «Einstein Spezial» und die Übertragung externer Veranstaltungen wie «Art on Ice». Auch «Eco» wird gestrichen (persoenlich.com berichtete). Darüber hinaus kommt es zu Reduktionen im Radio bei Jazz- und Klassik-Produktionen sowie Literatur- und Religionssendungen.

Präsenz auf Youtube und Instagram

SRF will auch fast keine internationalen Filme, Dokumentationen und Serien mehr einkaufen. In der Fiktion fokussiert SRF künftig auf europäische Produktionen, «um sich noch stärker von privaten Anbietern zu unterscheiden», schreibt das Unternehmen. Zugunsten von Schweizer Serien und des «Tatort» produziert SRF auch weiterhin keine neuen Fernsehfilme.

Ziel ist es grundsätzlich, die SRF-Angebote zu digitalisieren. Neue Sendungen und Kanäle finden vorwiegend im Internet statt: Auf Youtube und Instagram sind etwa neue Musikkanäle geplant, dazu soll auch eine Wissensplattform kommen. Das Philosophie-Angebot wird mit Youtube-Angeboten erweitert.

Entlassungen nötig

Für diese digitale Transformation brauche es auch Know-how, das heute im Haus so noch nicht ausreichend vorhanden sei, so Direktorin Wappler. «Wir müssen jetzt schauen, wo Umschulungen von bestehenden Mitarbeitenden möglich sind – und wo wir Mitarbeitende von extern rekrutieren müssen. Dieser Prozess braucht sehr viel Sorgfalt und daher noch etwas Zeit.» Was heisst das für den Personalbestand? In der Mitteilung heisst es dazu: «SRF wird um Entlassungen nicht herumkommen.» (eh)

 



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Kommentare

  • Ralf Engelmann, 21.08.2020 11:24 Uhr
    Liebe Frau Wappler was ist das für ein Schwachsinn? Sie wollen wirklich nach dem neusten Trend gehen und es mit der Digitalisierung mit Firmen wie Google und Apple aufnehmen, was für ein Grössenwahnsinn. Ich glaube, Sie wären besser bedient Sendungen zurück in die Region, also schweizerischer zu wirken, denn die Schweizer wollen kein Youtube Channel, den es schon gibt! Ihnen sollte jemand mal den neusten Trend erklären! Es gibt auch Lösungen, wie Sie Geld sparen können, unbrauchbares Management entlassen. Freundliche Grüsse Ralf Engelmann
  • Dieter Koch, 20.08.2020 20:17 Uhr
    Die Philosophiesendungen sind etwas vom Besten was SRF zu bieten hat, bitte weiter so! Aber um zu sparen könnte man z. B. sofort die Oberchaotin Barbara Lüthi vom Club in die Wüste schicken...
  • Sebastian Renold, 20.08.2020 17:07 Uhr
    Das klingt vielversprechend und mutig. Lassen Sie sich nicht durch fragwürdige Einsprachen von Ihrem Ziel abbringen, Frau Wappler!
  • Victor Brunner, 20.08.2020 16:32 Uhr
    Warum bliebt das überflüssige F1 Quelifying im Progamm, oder die überflüssigen Philosophie-Sendungen die nur wenige sehen. oder Gredig Direkt? Oder die Selbstdarstellungssendungen mit Mona Vetsch? Dafür ECO rausschmeissen, die einzige wirkliche Wirtschaftssendung?
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