Schreibweisen wie «Parlamentarier:innen» und «Politiker:innen» würden bei SRF nur dort verwendet, wo ein jüngeres Publikum angesprochen sei, heisst es in einer am Mittwoch publizierten Stellungnahme der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz. Dieses sei mit dieser Form der Gendersprache besser vertraut.
Hintergrund der Stellungnahme sind mehrere Rückmeldungen mit Kritik an der Verwendung von gendergerechter Sprache beim Sender, wie die Ombudsstelle schrieb. SRF hatte im laufenden Jahr die publizistischen Leitlinien diesbezüglich überarbeitet.
SRF will der Gleichberechtigung Rechnung tragen und auf das generische Maskulinum, bei dem die Frauen lediglich «mitgemeint» sind, verzichten. In den Radio- und TV-Programmen sollen deshalb wenn möglich jeweils beide Formen («Politikerinnen und Politiker») oder geschlechtsneutrale Formulierungen («Demonstrierende») verwendet werden.
Die Ombudsstelle erklärte, die Sprache wandle sich fortlaufend, und das generische Maskulinum sei nicht mehr angebracht – auch wenn die Anpassungen den Sprachfluss stören mögen. Sprache und Denken würden sich gegenseitig beeinflussen. «Wer meint, Frauen seien beim generischen Maskulinum mitgemeint, ignoriert die Forschung, die das Gegenteil bewiesen hat: Kinder zeichnen Wissenschaftler als Männer, nicht als Frauen.» (sda/lol)
