02.12.2003

U1 TV Station

Start gemäss Chefredaktor geglückt

Verbesserungspotenzial vor allem beim Magazin "Cocktail".

Der Chefredaktor des neusten nationalen Privatsenders, U1 TV Station, gibt sich 24 Stunden nach Sendebeginn zufrieden. Der Start sei geglückt, sagt Beni Leoni, doch es gebe noch viel zu tun.

Der Start am 1. Dezember sei bewusst mit wenig Brimborium angegangen worden, sagte Leoni am Dienstag auf Anfrage. Es sei klar, dass ein Sender, der in den nächsten drei Monaten auf Testbetrieb läuft, auf den wenigsten TV-Bildschirmen programmiert sei. Neue TV-Projekte bräuchten für die Etablierung und Rentabilität immer ein paar Jahre, deshalb sei jetzt viel Geduld gefragt. Leoni sieht Verbesserungspotenzial bei der Infosendung um 18 Uhr, vor allem aber beim Magazin "Cocktail", die merklich besser werden müsse.

Der überregionale Sender erhielt Mitte November eine zehnjährige Konzession für ein deutschsprachiges Programm mit nationaler Verbreitung. Zu sehen ist er derzeit auf 15 Cablecom-Kabelnetzen in der ganzen Deutschschweiz, darunter die Regionen Aarau, Bern, Biel, Chur, Luzern, Olten, Thun, Winterthur und Zürich.

Bescheidenere Budgetierung als Vorgänger

Der Sender zählt 42 Angestellte, arbeitet derzeit allerdings wegen Supports aus München und Berlin mit fast 50 Leuten. U1 sendet aus dem Studio des früheren Senders TV3 in Schlieren. Teile des Programms werden aber praktisch zum Nulltarif von den Partnersendern tv.münchen und tv.berlin übernommen. Als Hauptunterschied zu den gescheiterten Vorgängern Tele24 und TV3 nennt Leoni denn auch die Finanzierung. Das wesentlich bescheidenere Budget (jährlich 20 bis 25 Millionen Franken) entspreche einer realistischeren Planung. In vier Jahren will der Sender die Gewinnschwelle erreichen.

U1 will ein Vollprogramm mit täglichem Nachrichtenbulletin, Unterhaltung, Dokumentarbeiträgen, Sport-, Talk- und Reality- Sendungen bieten. Betreiberin ist die schweizerisch beherrschte Kanal 1 TV AG in Schlieren ZH. Hinter dem Vorhaben steckt die in Wien ansässige Kanal 1 Fernsehbetriebsgesellschaft.


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