26.05.2020

Surprise

Strassenverkauf startet am Freitag

Mit Masken, Desinfektionsmittel und Handschuhen nehmen die Strassenverkaufenden ihre Arbeit wieder auf. Eine Aktion soll den Absatz ankurbeln.
Surprise: Strassenverkauf startet am Freitag

Der Verein Surprise nimmt am Freitag, 29. Mai, den Verkauf des Surprise Strassenmagazins wieder auf. Nach knapp elf-wöchigem Lockdown können sich nun bis zu 450 armutsbetroffene und sozial benachteiligte Menschen wieder ein eigenes Einkommen auf der Strasse erwirtschaften. Am 17. März musste der Verein aufgrund des Coronavirus den Verkauf des Strassenmagazins schweizweit einstellen.

Dass es nun wieder losgeht, sei für die Strassenverkaufenden eine grosse Erleichterung, heisst es in der Pressemitteilung dazu. «Der zwischenmenschliche Kontakt hat mir sehr gefehlt», sagt Werner «Elvis» Hellinger, der bereits seit über zehn Jahren das Surprise Strassenmagazin in Basel verkauft. «Natürlich war der Lockdown auch finanziell eine Herausforderung, aber zum Glück hat mich Surprise unterstützt.»

Kontaktloser Strassenverkauf

In Basel, Bern und Zürich laufen die Vorbereitungen für den Verkaufsstart auf Hochtouren. Alle Verkaufenden werden nach Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit geschult und erhalten ein Starterkit mit Masken, Desinfektionsmittel, Merkblättern und Handschuhen. Der Verkauf auf der Strasse wird kontaktlos sein: Der Austausch von Bargeld und Heften findet über einen Kessel statt. Die Kundschaft wird über einen Steller auf die Verkaufsregeln hingewiesen. Die Schutzmassnahmen werden zusätzlich auf einem speziellen Umhefter im Surprise Strassenmagazin Nr. 476 erläutert.

Der Verkaufsstopp habe den Verein Surprise, der sich ohne staatliche Hilfe und zu 65 Prozent über den Heftverkauf finanziert, vor massive Herausforderungen gestellt, heisst es weiter. Er bewirkte eine monatliche Einnahmenslücke von rund 250'000 Franken, die teilweise durch Spenden und Stiftungsbeiträge kompensiert werden konnte. Zudem konnte Surprise dank den Spenden den Verkaufenden einen Lohnausfall auszahlen.

«Die grosse Solidarität mit Surprise hat uns berührt. Dafür sind wir und die Verkaufenden sehr dankbar», so Geschäftsleiterin Jannice Vierkötter. Das Strassenmagazin wurde während des Lockdowns weiter produziert, auf der Website gratis zum Download angeboten und in kleiner Auflage in ausgewählten Läden verkauft.

Die langfristigen Folgen der Corona-Massnahmen auf den Strassenverkauf sind laut Jannice Vierkötter noch nicht abschätzbar. Das Verhalten der Kundschaft und der Verlauf der Pandemie in den kommenden Wochen seien für Surprise wesentlich.

Um den Verkauf anzukurbeln, lanciert Surprise deshalb die Aktion «Kaufe 2 verschenke 1» – eine Aufforderung, die Verkäuferinnen und Verkäufer in der Coronazeit verstärkt zu unterstützen.

Noch keine Sozialen Stadtrundgänge

Noch bis mindestens am 7. Juni liegen die anderen Angebote von Surprise auf Eis: die Sozialen Stadtrundgänge, der Strassenchor und der Strassenfussball. Der Verein informiert auf www.surprise.ngo, sobald diese Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. (pd/wid)


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