26.04.2025

SRG

Susanne Wille reagiert auf Kritik

Die SRG-Generaldirektorin widerspricht in einem Gastbeitrag in der Schweiz am Wochendende dem Vorwurf, die SRG könne nicht sparen und baue nur aus. Die Anzahl der Stellen sei im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
SRG: Susanne Wille reagiert auf Kritik
Susanne Wille erklärt, was sie macht: hier mit Patrik Müller, Chefredaktor CH Media, anlässlich der Dreikönigstagung 2025. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Die SRG spare sehr wohl und investiere gleichzeitig in ihre Zukunft, um ihrem öffentlichen Auftrag gerecht zu bleiben. «Wir planen vorausschauend und gehen sorgfältig mit unseren Mitteln aus der Medienabgabe um», betont Wille in einem Gastbeitrag in der CH-Media-Zeitung Schweiz am Wochenende. Sie reagiert damit auf Kritik, wonach die SRG zwar Einsparungen ankündige, aber dann doch das Personal ausbaue.

Sparen, transformieren, investieren

Der Betriebsaufwand der SRG sei im Vergleich zu 2018 um rund 100 Millionen Franken gesunken, hält Wille fest. In allen Bereichen wurde gespart: bei Verwaltungs- und Strukturkosten, Distribution und im operativen Betrieb. Entgegen der Kritik sei die Anzahl der Stellen im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert geblieben. «Grundsätzlich gehört es zu einer weitsichtigen Unternehmensführung, zu sparen, zu transformieren und dort, wo es nötig ist, zu investieren», erklärt Wille.

Bis 2029 muss die SRG rund 270 Millionen Franken einsparen. Diese Einsparungen basieren auf der vom Bundesrat beschlossenen Senkung des SRG-Abgabeanteils, rückläufigen Werbeeinnahmen und der allgemeinen Teuerung. Die Sparbemühungen haben bereits begonnen, etwa durch den teilweise wegfallenden Teuerungsausgleich. Einschnitte im Programm seien beim aktuellen Sparvolumen unumgänglich.

«Sparen ist kein Selbstzweck»

Gleichzeitig wandelt sich die Mediennutzung. Als Reaktion darauf hat Wille den unternehmensweiten Transformationsprozess «Enavant SRG SSR» angestossen – mehr als nur ein Sparprogramm. «Sparen ist kein Selbstzweck», betont sie. «‹Enavant›, das bedeutet ‹vorwärts› auf Rätoromanisch. Es steht sinnbildlich dafür, dass sich die SRG bewegt, sich bewegen muss – und sich bewusst verändern will.»

Die SRG bleibe ihrem Ziel verpflichtet, mit hochwertigen Inhalten und Journalismus in allen vier Landessprachen möglichst viele Menschen zu erreichen. «Wir erfüllen einen öffentlichen Auftrag: mit unseren Inhalten und mit qualitativ hochwertigem Journalismus möglichst viele Menschen zu erreichen, damit diese sich eine Meinung bilden, sich gegenseitig verständigen und verstehen können», unterstreicht Wille. «Wir wollen ein starkes, vielfältiges und relevantes Programm für alle Menschen in der Schweiz bieten und verlässlich sein. Heute und in Zukunft.» (nil)


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