18.02.2021

Mediennutzung

Teenager wünschen sich gebündelte News

Jugendliche bevorzugen visuelle Formate wie Bilder und Videos, um sich über die Nachrichtenlage zu informieren. Generell wünschen sie sich mehr positive und gebündelte Nachrichten. Das zeigt eine qualitative Studie mit 66 Jugendlichen aus der Schweiz.
Mediennutzung: Teenager wünschen sich gebündelte News
Bis die Jugendlichen 14 Jahre alt sind, nutzen sie kaum ihre Smartphones, um Online-Nachrichtenangebote zu konsumieren. (Bild: pixabay/Cyn Yoder)

Ein Forschungsteam unter Leitung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tauchte gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Lugano und Lausanne in die Lebenswelt von Jugendlichen ein. Ziel war zu erfassen, wie sich «Digital Natives» mit Nachrichten erreichen lassen.

Dazu führten sie mit den Teilnehmenden, die zwischen 12 und 20 Jahren alt waren, unter anderem Interviews durch, dokumentierten deren Nachrichtenkonsum und liessen sie Medientagebücher schreiben. So schälte sich heraus, wie sich das Nachrichtenverhalten der jungen Leute mit dem Alter verändert.

Von Nachrichtenkonsum der Eltern beeinflusst

Demnach ist der Nachrichtenkonsum der 12- bis 14-Jährigen stark von deren Eltern beeinflusst. Ihre Smartphones nutzen sie kaum, um Online-Nachrichtenangebote zu nutzen – auch, weil Eltern und die Schule die Zeit mit dem Handy einschränken. Stattdessen durchstöbern sie zu Hause manchmal die Zeitung oder schauen mit den Eltern die Tagesschau. Die Berichte sind für sie meistens jedoch unverständlich oder interessieren sie nicht, da sie keine Berührungspunkte mit ihrer eigenen Lebenswelt sehen.

Offen für jegliche News

Ab 14 Jahren ändert sich das Bild: Der Einfluss der Eltern nimmt ab, derjenige von Freunden, Bekannten und Social-Media-Plattformen wird grösser. Die Jugendlichen möchten informiert sein, um mitreden zu können und sozial integriert zu sein. Allerdings besitzen sie noch keine Nachrichten-Routine und sind offen für jegliche News.

Daher sei bei dieser Altersgruppe die Chance am höchsten, sie mit neuen Nachrichtenformaten zu erreichen, schreiben die Studienautoren. Diese Altersgruppe würde sich demnach Apps mit Bildern, kurzen Videos und Texteinblendungen wünschen, die das Wichtigste zusammenfassen.

Sobald die Jugendlichen ihr 18. Lebensjahr erreichen, greifen sie sehr gezielt über Apps und Social-Media-Kanäle auf Nachrichten zurück. Sie wissen, was sie erfahren möchten, wo sie die Informationen erhalten und welche Formate ihnen am besten gefallen. Obwohl Videos und Bilder nach wie vor beliebt sind, gewinnen sie allmählich Gefallen an geschriebenen Berichten. (sda/lol)



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Kommentare

  • Stephan Feige, 19.02.2021 20:27 Uhr
    Nochmals ohne die Autokorrektur Fehler: Ist eigendlich schon einmal jemand auf die Idee gekommen, dass es DEN Jugendlichen nicht gibt sondern dass zwischen Sek B Schülern die von einer Mech Lehre träumen und einem Gymi Schüler der im Geiste schon an der ETH studiert leichte Unterschiede bestehen könnten. Nicht nur beim Medienverhalten aber mit Sicherheit auch dort.
  • Stephan Feige, 19.02.2021 08:03 Uhr
    Ist eigendlich schon einmal jemand auf die Idee gekommen, dass es DEN Jugendlichen nicht gibt sondern zwischen Sek B Schülern die von der Mech Lehre träumen und einen Gymi Schüler der im Geister davon an der ETH studiert leichte Unterschiede bestehen könnten. Nicht nur beim Medienverhalten aber mit Sicherheit auch dort.
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