10.11.2016

RTL Group

TV-Konzern will Gewinndelle ausbügeln

Der Fernsehkonzern rechnet trotz überraschend schwacher Geschäfte im Sommer mit einem Gewinnanstieg im Gesamtjahr.
RTL Group: TV-Konzern will Gewinndelle ausbügeln
Mit dem Umsatz- und Ergebnisanstieg im bisherigen Jahresverlauf war RTL erneut einer der Wachstumstreiber des Mutterkonzerns Bertelsmann. (Bild: RTL Group)

Weil Werbekunden während der Olympischen Spiele bei der RTL Group weniger Reklamespots buchten, schrumpfte der Betriebsgewinn im dritten Quartal stärker als vielfach erwartet. «Dennoch liegen wir im Rahmen der Prognose für das Gesamtjahr 2016 und sind auf Kurs für ein weiteres Rekordjahr», erklärten die Firmenchefs Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch am Donnerstag.

Sportliche Grossereignisse wie Olympia und die Fussball-Europameisterschaft belasten traditionell das Geschäft werbefinanzierter Sender wie RTL, ProSieben oder Sat.1. Ihre Reklamekunden halten sich dann zurück, weil die Zuschauer das Geschehen meist auf gebührenfinanzierten Sendern verfolgen.

Trotzdem geben sich werbefinanzierte Sender im Kampf um diese Live-Übertragungen oft geschlagen. Denn sie gehen meist nicht davon aus, dass sich ein Wettbieten um teure Senderechte für sie lohnen würde. RTL hatte lediglich in Frankreich mehrere Fussballspiele live gezeigt.

Gestützt auf ein starkes Auftaktquartal, erwartet RTL bis Jahresende unverändert ein Umsatzplus von bis zu fünf Prozent und ein Ergebniswachstum von bis zu 2,5 Prozent. Der Konzern sprach von saisonalen Verschiebungen der Werbebuchungen.

Obwohl die Erlöse im Sommerquartal stagnierten und der Betriebsgewinn um 3,3 Prozent schrumpfte, stiegen auf Neun-Monats-Sicht der Umsatz um 2,1 Prozent und das Ergebnis um 5,6 Prozent. Die Aktie legte wie der gesamte Nebenwerteindex MDax leicht zu.

Goldesel für Bertelsmann

Mit dem Umsatz- und Ergebnisanstieg im bisherigen Jahresverlauf war RTL erneut einer der Wachstumstreiber des Mutterkonzerns Bertelsmann.

Beim Betriebsergebnis habe Bertelsmann einen Rekordwert von 1,63 Milliarden Euro erreicht, obwohl Digital- und andere Neugeschäfte Anlaufverluste geschrieben hätten, erklärte das Unternehmen aus Gütersloh. Dazu hätten neben der Fernsehtochter auch das Musikgeschäft und Dienstleistungen für die IT-Industrie beigetragen. (sda/reu)


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