Der Verein Canal bilingue kritisiert die Wahl von sechs neuen Mitgliedern in den Stiftungsrat von Radio Canal 3. Der Stiftungsrat hatte die Vorschläge des Vereins ignoriert und zwei Mitglieder abgewählt, unter ihnen Ex-Nationalrat Marc F. Suter. Vereinspräsidentin Béatrice Sermet bezeichnete die Wahl vom Dienstag auf Anfrage als Affront. Die Abwahl von Suter und von Ralph Thomas zeuge von "unqualifizierbarer Arroganz". Die beiden hätten "gewagt, kritische Fragen zu stellen" und sich um die Zukunft des zweisprachigen Senders gesorgt.
Suter: 'Unabhängikeit nicht gewahrt'
Suter bezeichnete die Wahl der neuen Mitglieder als unstatthaft, weil es sich bei diesen um Angestellte des Senders handle. Die Unabhängigkeit des Senders sei nicht mehr gewahrt. Der Stiftungsrat habe kritische Stimmen zum verstummen bringen wollen. Es seien Personen mit journalistischen und technischen Kenntnissen gewählt worden, sagte Stiftungsratspräsident Bruno Wyss. Suter und Thomas seien abgewählt worden, weil sie sich gegenüber dem Sender illoyal verhalten hätten.
Frist bis 13. September
Der Stifungsrat hat noch bis am 13. September Zeit, um die Stadt Biel über die Massnahmen zu informieren, die er zur Aufrechterhaltung der Zweisprachigkeit des Senders zu treffen gedenkt. Von diesen Massnahmen hat die Stadt die Ausschüttung ihrer Subvention von 125'000 Franken abhängig gemacht.
