03.09.2021

Die Ostschweiz

Verlag und Redaktion werden getrennt

Die Ostschweizer Medien AG setzt auf eine neue Firmenstruktur. Der bisherige Chefredaktor Stefan Millius fokussiert sich auf seine Autorentätigkeit. Bei den Formaten und beim Personal soll ausgebaut werden.
Die Ostschweiz: Verlag und Redaktion werden getrennt
«Der Verwaltungsrat hat im Zug der neuen Strukturen meinem schon länger geäusserten Wunsch stattgegeben, ‹nur› noch zu schreiben», sagt Stefan Millius, bislang Chefredaktor von «Die Ostschweiz». Im Hintergrund ein Blick in die Redaktionsräumlichkeiten. (Bilder: zVg)

Die Onlineplattform «Die Ostschweiz» erweitert ihr Redaktionsteam und setzt verstärkt auf Videoformate und Podcasts. Zudem werden Verlag und Redaktion in eigenständige Tochtergesellschaften ausgelagert, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.

Unter dem Dach der Ostschweizer Medien AG werden demnach neu die Ostschweizer Verlags GmbH und die Ostschweizer Redaktions GmbH gebildet, da mit zunehmender Vernetzung auch Projekte und Mandate für Drittkunden abgewickelt werden, wie es heisst. Zudem vereinfache die neue Struktur die Zusammenarbeit mit Partnern und Kooperationen.

Stefan Millius will mehr schreiben

Um den Ausbau in den Audio- und Videobereich rasch und kompetent zu gewährleisten, übernimmt Verwaltungsratspräsident Peter Weigelt interimistisch die Leitung der Ostschweizer Redaktions GmbH, damit sich Stefan Millius auf sein Engagement als Autor im Online- und Printbereich sowie als Verwaltungsrat fokussieren kann.

«Wir sind ein Start-up und waren in den ersten Jahren sehr schlank aufgestellt, auch personell», so Millius auf Anfrage von persoenlich.com. «Das soll sich nun aufgrund des schnellen Wachstums ändern. Damit wird die Rolle des Chefredaktors oder publizistischen Leiters eine andere werden, es kommen vermehrt Personalführung, Personalplanung, langfristige Themenplanung etc. dazu. Für diese Aufgaben bin ich nicht prädestiniert, hier ist ein anderes Profil gefragt, und ich würde meine Kräfte am falschen Ort einsetzen.» Der Verwaltungsrat habe im Zuge der neuen Strukturen dem von Millius schon länger geäusserten Wunsch stattgegeben, «nur» noch zu schreiben.

«Für mich persönlich ist es eine Entlastung von verlegerischen Aufgaben, weil die Ostschweizer Verlags AG sich nun unabhängig um diese Aufgaben kümmern wird», sagt Millius weiter. Der administrative und der «kreative» Teil des Unternehmens seien künftig sauber voneinander getrennt, die Stärken der Einzelnen würden gezielter eingesetzt.

Für die Geschäftsführung der Ostschweizer Verlags GmbH zeichnet Marcel Baumgartner verantwortlich, wie es in der Mitteilung heisst.

Ausbau der Redaktion geplant

Das Redaktionsteam soll zeitnah weiter ausgebaut werden. «Wir haben aktuell im Redaktionsteam leicht über 300 Stellenprozente. Dazu kommen freie Mitarbeiter, die fallweise eingesetzt werden», so Millius zu persoenlich.com. Hier soll kurzfristig mindestens eine Person zu 80 bis 100 Prozent dazukommen, «so bald wie möglich», dann noch ein bis zwei Mitarbeiter.

Das Printmagazin «Die Ostschweiz» wird laut Mitteilung weitergeführt und weiterentwickelt, verknüpft mit Events, Trends und Sonderthemen sowie ergänzt mit neuen digitalen Formaten. Auch die neuen Produkte wie Videoformate/Podcasts werden in passender Form integriert beziehungsweise kombiniert.

Mittelfristig plant die Ostschweizer Medien AG weitere Tochtergesellschaften, die sich auf spezielle Dienstleistungen und Marktsegmente konzentrieren. In Planung stehen vorerst eine Ostschweizer Event GmbH und eine Ostschweizer Sport GmbH. «Im Bereich Sport und im Bereich Event gibt es Anfragen von potenziellen Partnern, die mit uns als Medienpartner Projekte abwickeln wollen, die aber noch nicht spruchreif sind», sagt Millius dazu. «Diese sollen klar von den Kernaktivitäten getrennt werden.»

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, hat im August 2021 die Onlineausgabe mit über 788'000 einzelnen Leserinnen und Lesern einen neuen Spitzenwert erreicht. Gleichzeitig sei die Zahl der Abonnenten der gedruckten Ausgabe stark gestiegen, und der Gönnerclub, dessen Mitglieder die Zeitung mit einem Jahresbeitrag finanziell unterstützen, sei ebenfalls markant gewachsen. (pd/cbe)



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