12.03.2013

Literatur

Virtuelle Bücherei hält Einzug in New Yorker U-Bahn

Smartphone scannt Buchtitel und führt Leser zur nächsten Bibliothek

New Yorker können bald in der U-Bahn eine Vielzahl von Büchern virtuell durchschmökern. Die sogenannte "Underground Library" besteht aus einer elektronischen Wand im Abteil, auf dem ein Stapel virtueller Bücher angezeigt wird. Mithilfe von Nahfeldkommunikation im Smartphone können die Fahrgäste die Buchtitel scannen und die ersten zehn Seiten kostenfrei lesen. Danach erscheint auf dem Display des Handys eine Stadtkarte, die den Nutzer zur nächsten Bibliothek führt. Die Entwickler hoffen damit, die Lesebereitschaft wieder anzukurbeln und die physischen Büchereien, die in New York City einen Abstieg zu vermerken haben, wieder beliebter zu machen.

Ergänzung zur Printform
"Das ist eine sehr gute Idee - vor allem die Verknüpfung des virtuellen Angebots mit dem Hinweis auf die nächstgelegene Bibliothek", sagt Christian Jahl, Leiter der Hauptbücherei Wien gegenüber pressetext. Die elektronischen Möglichkeiten würden nicht nur Literatur-Begeisterte, sondern auch leseferne Personen locken. "Auch wir stellen den Download von Büchern als Ergänzung zur physischen Bibliothek zur Verfügung. Das ist vor allem auch für diejenigen ein effektives Angebot, die in eine physische Bücherei nicht kommen würden", sagt er.

Mehr Lesefreude denn je
Man möge vermuten, dass durch das Aufkommen von Amazon und E-Books der Bibliotheks-Besuch abgenommen habe. Dem ist jedoch nicht so. "Die Zahlen der Entlehnungen sind in den vergangen Jahren gleich hoch geblieben. Die elektronische Möglichkeit wird additiv genutzt", so der Fachmann. Es würde mehr gelesen als je zuvor - nur anders. "Die Menschen lesen nicht mehr ausschliesslich in gedruckter Form, sondern ergänzen ihre Literatur durch E-Books oder E-Papers", führt er aus.

Den einzigen Abstieg lassen eher audiovisuelle Entlehnungen erkennen. "CDs sind nach wie vor die wichtigsten Träger für Musik. Der Kauf und somit auch die Entlehnungen werden jedoch weniger und Musik vielmehr heruntergeladen", so Jahl. (pte)

 



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