10.05.2000

Viva darf sich an Swizz beteiligen

Swizz-Mitbegründerin und Geschäftsführerin Suzanne Speich nimmt Stellung.

Der deutsche Musiksender Viva darf sich zu 44 Prozent an Swizz Music Television beteiligen. Der Bundesrat hat ein entsprechendes Engagement gutgeheissen. Am 24. Februar 1999 hat der Bundesrat dem schweizerischen TV-Sender Swizz Music Television die Konzession für ein sprachregionales TV-Programm erteilt. Dieses besteht in der Hauptsache aus Musikbeiträgen und richtet sich vorwiegend an ein jüngeres Publikum. Viva veranstaltet in Deutschland zwei Musikprogramme, die auch in der Schweiz zu empfangen sind. Eigentümer von Viva sind AOL, Turner Television und verschiedene Plattenfirmen.

"persoenlich.com" wollte von Swizz-Mitbegründerin und Geschäftsführerin Suzanne Speich wissen, wie sie sich die Zukunft ihres Musiksenders vorstellt.

"persoenlich.com" wollte von Swizz-Mitbegründerin und Geschäftsführerin Suzanne Speich wissen, wie sie sich die Zukunft ihres Musiksenders vorstellt.

Was erhofft sich Swizz von dieser Zusammenarbeit?

Ganz klar: mehr Zuschauer, einen höheren Marktanteil, mehr Erfolg.

Waren denn Ihre Zuschauerzahlen so schlecht?

Nein, überhaupt nicht. Wir sind ganz klar die Nummer zwei unter den fünf jungen Spartensender der Deutschschweiz (Viva 1, Viva 2, MTV, Star TV und Swizz). Viva 1 ist immer noch Marktleader. Es ist eine jedoch eine Milchbüechlirechnung, sich die zukünftigen Quoten von Swizz auszurechnen, wenn Viva 1 sich aus dem Schweizer Kabelnetz zurückzieht und Swizz auf dem Kabelplatz von Viva 1 aufgeschaltet wird.

Ursprünglich wollte Viva ein Schweizer Fenster errichten. Warum hat man diese Idee verworfen?

Ich kann hier wörtlich Viva-Geschäftsführer Dieter Gorny zitieren, welcher sich heute schriftlich an die Schweizer Kabelnetzerbetreiber gewandt hat: "Angesichts des grossen Erfolges von Swizz innerhalb von nur acht Monaten wäre für Viva der Markteinstieg mit einem eigenen Schweizer Programm zu teuer geworden".

Besteht durch die Beteiligung der Deutschen jetzt nicht die Gefahr, dass Swizz seinen typisch Schweizerischen Charakter verliert?

Nein. 1. Steht in unseren Kaufverträgen mit Viva, dass Swizz seine Schweizerische Eigenheit behalten wird (Sendestandort Zürich, Moderation in Schweizerdeutsch, hoher Schweizer Popmusikanteil) und 2. hat uns der Bundesrat genau dies auch in die neue Konzession für den kombinierten Sender Viva-Swizz geschrieben.

Was bedeutet die Zusammenarbeit ganz konkret für die Redaktion?

Im Arbeitsalltag nichts; psychologich eine grosse Sicherheit für den definitiven Erhalt der Arbeitsplätze. Wir sind ja laufend am Ausbauen: im Gegensatz zu RTL und Pro 7, welche 100 Prozent ihres Schweizer Personals entlassen haben, und TV3, dass sich von der Hälfte seiner Angestellten getrennt hat, hat Swizz seine Crew von anfänglich 20 Mitarbeitern bis heute mehr als verdoppelt. Und stellt monatlich weiter Leute ein.

Wie haben Ihre Partner – Coca-Cola, Sunrise und McDonald‘s – reagiert?

Mit Blumensträussen und Champagner, denn auch deren Investment (mehrjährige feste Werbeverträge) steht so natürlich auf einem noch sichereren Fundament.

Wo wird der Sendeplatz des neuen Senders Swizz-Viva sein?

Bei Cablecom steht fest, dass wir auf den bisherigen Sendeplatz von Viva 1 verlegt werden; den anderen Kabelunternehmern versuchen wir dasselbe in diesen Tagen beliebt zu machen.



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