12.05.2020

Mengis Media

Walliser Bote erhält neue Chefredaktion

Das Medienhaus ernennt Herold Bieler zum publizistischen Leiter, Armin Bregy wird Chefredaktor vom Walliser Boten. Dem Verlag stehe der grösste Wandel seiner Geschichte bevor, heisst es. Dazu werden in dieser Woche Gespräche mit den Mitarbeitenden geführt.
Mengis Media: Walliser Bote erhält neue Chefredaktion
Nathalie Benelli bildet neu mit David Biner (r.) die stellvertretende Chefredaktion des «Walliser Boten». Der neue Chefredaktor heisst Armin Bregy.

Der Walliser Bote wird neu aufgestellt: Armin Bregy wird neuer Chefredaktor, an seiner Seite stehen Nathalie Benelli und David Biner. Herold Bieler übernimmt die publizistische Leitung von Mengis Media. Dies schreibt das Medienhaus in einer Mitteilung am Dienstag.

Herold Bieler (58) und Armin Bregy (45) werden somit ihr Aufgabengebiet wechseln. Bieler, seit 30 Jahren für den Walliser Boten tätig, zwölf Jahre in der Chefredaktion und seit dem 1. April 2016 an der Spitze der Oberwalliser Tageszeitung, übernimmt auf den 1. Juni die publizistische Leitung des Verlags. In dieser Funktion wird er künftig verantwortlich sein für den Walliser Boten, die RhoneZeitung und den Lokalesender rro.

Armin Bregy steht neu der Chefredaktion vor, die durch David Biner (33) und Nathalie Benelli (55) vervollständigt wird. Nach 180 Jahren sei somit erstmals eine Frau in der Chefredaktion des Walliser Boten vertreten.

«Alle müssen Kompromisse machen»

Mengis Media werde sich in den kommenden Monaten weiter verändern, wird in der Mitteilung angekündigt. Die Redaktionen würden räumlich zusammengelegt, die Kooperation unter den Redaktionen vertieft. Hinzu komme der kürzlich lancierte Online-Auftritt sowie eine Bezahlschranke, die Ende August eingeführt wird. «Das Oberwalliser Medienhaus erlebt in den kommenden Monaten den wohl grössten Wandel seiner Geschichte», heisst es.

Führt das zu Stellenabbau und Entlassungen? «Wir werden noch diese Woche mit allen Mitarbeitenden Gespräche führen», sagt Herold Bieler, designierter publizistischer Leiter von Mengis Media, auf Anfrage von persoenlich.com. Danach werde man abwarten, wie sich die Krise bis im Spätsommer entwickle. Und weiter: «Der Verleger hat gesagt, dass wir diese Krise so umsichtig wie möglich, aber auch so zielorientiert wie nötig angehen. Klar ist, dass in dieser schwierigen Zeit alle Kompromisse machen müssen.»

Erste Frau seit 180 Jahren

Herold Bielers Aufgabe wird es sein, die Redaktionen des Walliser Boten, des Lokalsenders rro sowie der RhoneZeitung enger zusammenzuführen, die multimedialen Fähigkeiten der Journalistinnen und Journalisten zu fördern und Mengis Media als offenes und kritisches Medienhaus zu positionieren.

Armin Bregy geht den umgekehrten Weg und wird sich als Chefredaktor des Walliser Boten wieder um das journalistische Tagesgeschäft kümmern können – eine Arbeit, die er bereits als Chefredaktor von Kanal9 ausgeführt und ihm in den letzten Monaten immer mehr gefehlt hat. «Ich freue mich, wieder am Puls der Aktualität zu sein, und den Walliser Boten zusammen mit der gesamten Redaktion weiter als unabhängige, kritische, lesernahe, aber auch multimediale Tageszeitung zu positionieren», sagt Bregy.

Mit David Biner und Nathalie Benelli hat er zwei versierte und etablierte Journalisten an seiner Seite. Biner ist seit 2016 Mitglied der Chefredaktion, Nathalie Benelli ersetzt Werner Koder, der aus eigenem Wunsch als stellvertretender Chefredaktor zurücktritt, um sich vermehrt redaktionellen Tätigkeiten widmen zu können. Koder wird künftig als freier Journalist mit einem 100-Prozent-Pensum und mit klaren Ressort-Verantwortlichkeiten, seien diese regional oder thematisch, für Mengis Media tätig sein und ist künftig direkt dem neuen Chefredaktor Armin Bregy unterstellt. Benelli war bisher Leiterin des Ressorts Kultur und Gesellschaft.

«Es freut mich natürlich, dass nach 180 Jahren erstmals eine Frau in der Chefredaktion des Walliser Boten Einsitz nimmt. Das ist ein ermutigendes Signal für die Chancengleichheit der Frauen», sagt Benelli. Als Quotenfrau sehe sie sich nicht, sie sei überzeugt, dass sie mit ihren Kompetenzen dazu beitragen könne, eine interessante und pluralistische Tageszeitung zu machen, so Benelli.

Das journalistische Handwerk zählt

Die neue Führungscrew des Walliser Boten sei politisch, thematisch, geschlechtsspezifisch und auch von der Altersstruktur her gut aufgestellt und vereine verschiedenste Interessen und Kompetenzen. Bregy, Benelli und Biner würden den Walliser Boten denn auch als Forumszeitung verstehen, die Raum gibt für Meinungen, Kritik und Debatten ohne parteipolitische Schranken, heisst es in der Mitteilung weiter.

Neue Ideen und pointierte Positionen sollen Raum erhalten, genauso wie die Geschichten, die das Wallis ausmachen: Von Brauchtum bis hin zu Traditionen, vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben bis hin zum Lokalsport und der Kultur.

Das Lokale im Fokus

Gestärkt werden soll insbesondere auch die regionale und lokale Berichterstattung – bis auf Gemeindeebene. Jede Region erhält einen verantwortlichen Redaktor, der Geschichten aufspürt und die Themen in den Gemeinden eng verfolgt. Ziel ist eine kontinuierliche Berichterstattung über die Gemeinden des Oberwallis, auch diejenigen fernab der Talebene.

Der digitale Wandel wird auch in der Redaktion des Walliser Boten weiter Einzug halten – und mit ihm neue Möglichkeiten und Chancen. Multimediale Ansätze stehen dabei im Zentrum. «Die Kombination von Text, Bild, Ton und Video ermöglicht spannende journalistische Formen und Formate – und diese wollen wir weiter fördern», führt Bregy aus. Auch für Nathalie Benelli ein Kernanliegen. Eine grosse Herausforderung werde sein, hochwertige Informationen zu liefern und spannende Geschichten aus dem Wallis zu erzählen. «Mithilfe von neuen Formaten, wie Videos, Podcasts und weiteren digitalen Produkten können wir das Wallis noch lebendiger und vielfältiger abbilden», sagt die neue stellvertretende Chefredaktorin. (pd/wid)



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