01.10.2019

Neue Zürcher Zeitung

Warum die NZZ auf 19'580 Franken verzichtet

«Die NZZ dient grundsätzlich nicht als Plattform für Inserate, die Bashing betreiben», begründet die Chefredaktion die Ablehnung des Inserats von Roger Köppel. Stattdessen publizierte das Sujet nun Tamedia.
Neue Zürcher Zeitung: Warum die NZZ auf 19'580 Franken verzichtet
«Keine Plattform für Inserate, welche Bashing betreiben»: Der Hauptsitz der NZZ an der Falkenstrasse in Zürich. (Bild: nzzgruppe.ch)
von Edith Hollenstein

Nicht alles was Geld bringt, ist willkommen: Die «Neue Zürcher Zeitung» hatte ein Inserat von SVP-Nationalrat Roger Köppel abgelehnt. Angeblich, weil sich die beiden betroffenen – Daniel Jositsch und Ruedi Noser – nicht adäquat hätten wehren können (persoenlich.com berichtete).

Am Montagmorgen begründet die NZZ ihre Entscheidung detaillierter: «Die NZZ dient grundsätzlich nicht als Plattform für Inserate, welche Bashing betreiben. Aus diesem Grund hat die Chefredaktion die Publikation abgelehnt», schreibt Kommunikationschefin Seta Thakur auf Anfrage von persoenlich.com. Das einseitige Inserat hätte, gemäss der regulären Preisliste und damit ohne Rabatte, 19'580 Franken gekostet.

Das Geld ist nun stattdessen bei Tamedia gelandet. Der «Tages-Anzeiger» und «20 Minuten» publizierten es «anstandslos», wie dies sogar die Tamedia-interne «Sonntagszeitung» in einer kurzen Meldung erwähnte. 

Zwar nicht via Inserat: Roger Köppel kam am Samstag in der NZZ doch noch vor, im redaktionellen Teil und kostenlos. Auf Seite 20 veröffentlichte die NZZ ein einseitiges, nicht nur wohlwollendes Porträt über Roger Köppel. Dieser redaktionelle Beitrag steht laut Thakur «in keinem Zusammenhang mit dem abgelehnten Inserat».



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

  • Victor Brunner, 02.10.2019 08:44 Uhr
    Urs-Werner Merkli, an Köppels Vorwurf ist nichts falsch. Nur, er hat sich immer gegen Transparenz gewehrt, Kauf WW, auch bei der Parteienfinanzierung da ist er voll auf Linie SVP. Warum publiziert er seine Steuererklärung nicht? Da ganze ist ein billiges Manöver eines Krawallpolitiker der weniger durch politische Arbeit auffällt dafür mit vielen Absenzen im Parlament. Bevor man anderen den Spiegel vorhält sollt mann selber drein blicken!
  • Beat Aebi, 01.10.2019 22:20 Uhr
    Haha.....Tamedia ist ja der Konzern, der 20-Minuten betreibt, das Schundblatt der Nation. Da wundert es nicht, dass Tamedia auch dieses Inserat veröffentlicht. Soviel ich weiss, steht in den Statuten von Tamedia an oberster Stelle, dass die Gewinnmaximierung das oberste Ziel des Konzerns sei (in etwa so). In den Statuten der NZZ steht in den Statuten, dass sie einen Beitrag zur gesellschaftlichen Meinungsbilung leisten möchte. Das ist der grosse Unterschied zwischen NZZ und Tamedia. Längst konsumiere ich kein einziges Produkt mehr von Tamedia, den Tagi habe ich längst abbestellt (aber die NZZ abonniere ich weiterhin). Tamedia ist für mich einfach nur noch Pfui!
  • Urs-Werner Merkli, 01.10.2019 18:47 Uhr
    Was ist denn an Köppels Vorwürfen falsch?
  • Victor Brunner, 01.10.2019 12:21 Uhr
    Ist doch klar dass der TA das Köppel-Inserat schaltet. TAmedia hat auch das Apfel/Raupen-Inserat geschaltet wo ein Grossteil der LeserInnen disqualifiziert wurde! Anstand und Respekt sind bei dem Verlagsunternehmen klein geschrieben, Hauptsache die Kohle kommt rein. Peinlich das Unternehmen ist an vorderster Front dabei wenn es darum geht noch stärker an die Honigtöpfe der SteuerzahlerInnen zu kommen. Unter der Herrschaft von Supino dgeneriert die sogenannte 4. Gewalt!
  • Robert Weingart , 01.10.2019 04:35 Uhr
    Das ist Haltung!
Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240424