22.04.2024

Journalismus

Weitere 120 Berufsleute sind ausgestiegen

Zum vierten Mal legt die Republik eine Liste vor mit Journalistinnen und Journalisten, die den Beruf verlassen haben. Besonders gravierend wirke sich der Aderlass in Kantonen und Gemeinden aus.

Seit 2021 veröffentlicht das Online-Magazin Republik jährlich eine Liste mit Berufsaussteigerinnen und -aussteigern. Im vergangenen Jahr zählten die Autoren der Statistik 96 Journalistinnen und Journalisten, die den Beruf verlassen haben; im laufenden Jahr sind es 23.

Damit halte der seit langem feststellbare Trend an, heisst es. «Weiterhin kehren mindestens zwei Journalisten pro Woche der Branche den Rücken», schreiben Philipp Albrecht und Dennis Bühler. Gleichzeitig fehle es an journalistischem Nachwuchs. Das machen die Autoren an der rückläufigen Zahl der Absolventinnen und Absolventen der MAZ-Diplomausbildung fest. So beendeten dieses Jahr 28 junge Berufsleute ihre Ausbildung. Mit Ausnahme von 2022 waren es in den vergangenen neun Jahren immer über 30.

Fokus auf Lokaljournalismus

In ihrer diesjährigen Berichterstattung zu den Berufsaussteigerinnen und -aussteigern legen die Autoren das Augenmerk auf den Lokaljournalismus. Rund ein Drittel der Medienschaffenden, die den Journalismus verlassen haben, berichteten über Gemeinden und Kantone. Als Gründe für den Ausstieg nennen befragte Lokal- und Regionaljournalistinnen und -journalisten die fehlende Wertschätzung innerhalb der Medienunternehmen, den ständigen Spardruck, sowie zusätzliche Aufgaben bei gleichbleibendem oder geschrumpftem Personaletat.

Dieser Abbau schwäche die Demokratie. Damit Stimmbürgerinnen und -bürger «informierte Entscheidungen treffen können, braucht es qualitativ hochwertigen Lokal- und Regionaljournalismus», schreiben Albrecht und Bühler. (nil)


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