02.05.2001

Wie weiter mit Schweizer Privat-TV?

Nachdem die Belcom-Gruppe am Mittwoch bekanntgegeben hat, dass sie mehrere TV-Magazine auf Tele24 einstellen wird (siehe auch unter Rubrik Medien), geben heute Donnerstag um 14.00 Uhr drei private TV-Unternehmer in einer kurzfristig einberaumten Pressekonferenz ihre Stellungnahme zur Zukunft des Schweizer Privatfernsehens ab: Roger Schawinski von Belcom, Albert P. Stäheli von den Berner Tagblatt Medien und Peter Wanner von den AZ Medien. Es ist anzunehmen, dass sie die Öffentlichkeit mobilisieren wollen, um Konzessionsgelder im Rahmen des RTVG zu erhalten.
Wie weiter mit Schweizer Privat-TV?

Der Stein ist plötzlich ins Rollen geraten. Am Montag erklärte Roger Schawinski in einem Interview mit "persoenlich.com" erstmals, dass er seine Belcom-Gruppe allenfalls verkaufen möchte und deshalb seit Monaten mit der Tamedia in Verhandlungen stehe. Er führte weiter aus, dass alle regionalen TV-Unternehmen, auch er, mit Defizit arbeiteten.

Nur drei Tage später stellen sich Schawinski, Stäheli und Wanner vor die Medien. Heute Donnerstag um 14.00 Uhr in Bern im BTM Medienhaus ist eine Pressekonferenz angesagt. Es ist anzunehmen, dass sie die Situation der privaten TV-Unternehmer darlegen wollen. Und um diese steht es offensichtlich nicht sonderlich gut.

Nachdem heute die SRG-Sender 423 Millionen Franken und die Schweizer Werbefenster der ausländischen Sender 147 Millionen Franken Werbeeinnahmen verzeichnen, ist das verbleibende Kuchenstück von 80 Millionen Franken (Gesamtwerbemarkt Fernsehen: 650 Millionen Franken) offensichtlich zu klein, damit die Privaten überleben können. Dazu gehören: TV3, TeleZüri, TeleBärn, Tele M1, Tele Tell, Tele24, Viva/Swizz Music Television, TeleOstschweiz, StarTV.


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