04.12.2019

Weltwoche

Zürcher Stadtparlament kritisiert Angriff

Nach der Milkshake-Attacke auf Roger Köppel und Christoph Mörgeli äusserte sich nun die Stadtzürcher Politik.
Weltwoche: Zürcher Stadtparlament kritisiert Angriff
«Weltwoche»-Autor Alex Baur bezeichnete die Tat in diversen Medien als «feigen und hinterhältigen Angriff auf die ‹Weltwoche› und die Pressefreiheit». (Bild: Instagram)

Linksextreme haben in einem Zürcher Restaurant SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel sowie «Weltwoche»-Autor und Ex-Nationalrat Christoph Mörgeli attackiert. Sie schütteten den beiden Journalisten ein Getränk über den Kopf. Die Tat wurde am Mittwoch auch im Zürcher Stadtparlament kritisiert.

Angriffe auf Personen seien aufs Schärfste zu verurteilen, sagte der Fraktionschef der Stadtzürcher SVP. Versammlungsfreiheit, Meinungsvielfalt und die demokratischen Rechte müssten wieder gewährleistet werden, sagte er weiter.

Die Stadtzürcher SVP forderte, dass alle Angriffe gegen eine oder mehrere Personen verurteilt werden. Die Stadtpolizei solle sämtliche ihr zur Verfügung stehende Mittel nutzen, um diese Taten aufzuklären. Sollte die Polizei dafür mehr Mittel benötigen, dann werde die SVP im Stadtparlament mehr Ressourcen fordern.

Der Vorfall hatte sich am vergangenen Mittwoch im Zürcher Café Sphères ereignet, wo die «Weltwoche»-Redaktoren regelmässig Sitzungen abhalten. Die Linksextreme Gruppierung «Revolutionäre Jugend Zürich» publizierte dann am Sonntag auf Instagram ein Foto der Tat. Die Aktivisten warfen den beiden Journalisten unter anderem Rassismus, Sexismus und «menschenfeindliche Hetze» vor.

«Weltwoche»-Autor Alex Baur bezeichnete die Tat in diversen Medien als «feigen und hinterhältigen Angriff auf die ‹Weltwoche› und die Pressefreiheit». Das betroffene Lokal distanzierte sich von der Gewaltaktion. «Wir sind ein Kultur-Café, das allen Personen offensteht, gelten als offener Raum und genau dort sollte Toleranz und Meinungsfreiheit stattfinden», hiess es auf Facebook.

Auch bei der Linken stiess die Tat auf Unverständnis. So zeigte auch Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) kein Verständnis für die Tat. Diese passe nicht zum weltoffenen Zürich. Politische Auseinandersetzungen müssten in einer Demokratie immer mit Argumenten mit dem politischen Gegner ausgefochten werden.

Weitere Vorfälle in Zürich

Die «Weltwoche» war bereits im vergangenen Mai Ziel von Angriffen geworden. Linksextremisten beschmierten das Redaktionsgebäude in Zürich mit Farbe. Zudem wurde am 1. Mai auf dem Zürcher Kasernenareal der Essensstand von Baurs aus Peru stammender Frau von Vermummten demoliert.

Ein chilenischer Ökonom aus dem rechten Spektrum war Anfang November während eines Vortrags von Linksautonomen angegriffen worden. Zu diesem Vorfall hat die FDP eine Interpellation an den Stadtrat eingereicht. Sie möchte wissen, «ob in Zürich die Meinungsäusserungsfreiheit nur noch bedingt gilt, oder nur für jene, die dem linken Mainstream genehmen Meinungen äussern». Die Antwort der Stadtregierung steht noch aus. (sda/lol)



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