Seit Montag zeigt SRF die achtteilige Thriller-Serie «Der Schwarm» – und zwar in täglichen Doppelfolgen während der Primetime (persoenlich.com berichtete). Dies sorgt auch für Kritik. «Ich will ‹1 gegen 100› schauen», schreibt eine TV-Zuschauerin auf Twitter. Nicht nur «1 gegen 100» wurde für «Der Schwarm» gestrichen, sondern auch «Puls», «Kassensturz» oder die «Rundschau».
«Wir freuen uns sehr, eine der aufwendigsten Serien, die je in Europa gedreht und von SRF mitproduziert wurde, dem Publikum von SRF präsentieren zu können», so Baptiste Planche, Leiter Fiktion, auf Anfrage von persoenlich.com. SRF wolle dem Publikum die Möglichkeit geben, die Serie auch linear innerhalb weniger Tage mitverfolgen zu können und so die Spannung aufrecht zu erhalten. «Auch kommen wir damit dem Trend des Binge-Watching der Streamingdienste entgegen, indem wir ‹Der Schwarm› linear in enger Abfolge und in Gänze auch online auf Play Suisse zur Verfügung stellen», so Planche. Diese Programmierung und der gemeinsame Auftakt am Montag zusammen mit den deutschsprachigen Partnern ZDF und ORF würden «die grösstmögliche Aufmerksamkeit» garantieren.
Auf die Kritik, man hätte die Serie auch auf SRF zwei zeigen können, entgegnet Planche: «Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, zeigen wir die internationale Koproduktion ‹Der Schwarm› in der Primetime auf SRF 1.» Die Primetime bezeichnet die Hauptsendezeit nach 20 Uhr.
Marktanteil knickt nach erstem Abend ein
Der Auftakt in die Serie scheint geglückt. Ein SRF-Sprecher sagt auf Anfrage: «Wir sind am Montagabend mit der ersten Doppelfolge sehr gut gestartet, die Zuschauerzahlen lagen mit 32,1 Prozent Marktanteil über unseren Erwartungen.» In effektiven Zahlen: 401'000 Personen schalteten ein. So viele wie im Jahresschnitt 2022 auch bei «1 gegen 100».
Am Dienstagabend gingen die Quoten bereits wieder zurück: 24,7 Prozent Marktanteil – oder 292'000 Zuschauende (provisorische Zahlen). Das heisst: Jede dritte Person, die am Montag um diese Zeit Fernsehen schaute, konsumierte «Der Schwarm». Am Dienstag war es nur noch jede vierte Person. Der übliche sogenannte Dienstagskrimi sorgte 2022 für einen durchschnittlichen Marktanteil von 31,9 Prozent.
Dass SRF über mehrere Tage die Primetime sozusagen «freiräumt», ist nicht neu. «Bereits beide Staffeln des SRF-Bauernhof-Dramas ‹Neumatt› wurden linear innerhalb einer Woche ausgestrahlt, ebenso ‹Frieden›», so Fiktions-Chef Baptiste Planche. Neben fiktionalen Angeboten sei die Struktur zuvor bereits für eigentliche Themenabende wie zum Beispiel die Publikumssendung «Hallo SRF» oder «Blackout», der Themenabend zur Strommangellage, aufgehoben worden.
Für die Redaktionen beispielsweise von «Puls», «Kassensturz» oder «Rundschau» hat «Der Schwarm» keine Auswirkungen, auch wenn die Sendungen gestrichen wurden. «Für die Redaktorinnen und Redaktoren der entsprechenden Teams entsteht dadurch kein freier Tag. Sie nutzen die Zeit für die nächsten Sendungen, beispielsweise für die Recherchen oder die Produktion von trimedialen Inhalten», heisst es bei SRF. Eine versteckte Sparmassnahme sei es nicht.
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