Havas Worldwide hat die neue "Love Life"-Kampagne lanciert. Auftakt dieser ist ein Film, der in TV und Kino zu sehen sein wird. Darin wird ein Paar gezeigt, das sich im stürmischen Vorspiel gegenseitig auszieht. Doch der junge Mann versucht allen Ernstes, die Preisgabe seines Unterleibproblems dadurch zu behindern, dass er etliche Unterhosen übereinander trägt. Wird in der Auftaktphase das übliche Verdrängen thematisiert, demonstrieren die drei Spots der Folgeflights, wie man es besser machen kann. Verantwortung für sich und seinen Partner zu übernehmen heisst, über eine allfällige Geschlechtskrankheit zu informieren. Ob per Schattenspiel, Morsealphabet oder sogar Gedankenübertragung der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, die Problemlösung kann jetzt gemeinsam in Angriff genommen werden.
Sprich darüber
Begleitet wird der Auftritt von weiteren Werbemitteln, welche die Leitidee variieren. Beispielsweise auf Plakaten und Online-Bannern. Zusätzlich wird die Zielgruppe ermuntert, eigene Sprüche zu kreieren und online voten zu lassen. Die Rückkehr von Syphilis, Gonorrhö, Chlamydien und Co. veranlasste das Bundesamt für Gesundheit bereits letztes Jahr, den Fokus in der "Love Life"- Kommunikation zu verschieben: von der reinen HIV-Prävention zugunsten sämtlicher sexuell übertragbarer Krankheiten (STIs).
Der Agenturpartner Havas Worldwide, vormals Euro RSCG, brachte 2011 eine Kampagne on air, die Betroffene aufrief, bei STI-Symptomen zum Arzt zu gehen. Die aktuelle Kommunikationsoffensive geht einen Schritt weiter: Wenn ein Arzt eine Geschlechtskrankheit diagnostiziert hat, sind der oder die Sexualpartner des Patienten zu informieren. Nur so können wirksame Massnahmen ergriffen werden, um einen Ping-Pong-Effekt oder die Weiterverbreitung der Krankheit zu vermeiden.
Web-Ratgeber als Kommunikationshilfe
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragte die Kampagnenentwicklung zusammen mit der Aids-Hilfe Schweiz (AHS) und der Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz (SGS). Die Verantwortlichen legen Wert darauf, dass die Partnerinformation freiwillig und auf eine für die Betroffenen bestmögliche Weise geschehen kann. Zu diesem Zweck errichtete Havas ein neuartiges Tool auf der Online-Plattform check-your-lovelife.ch. Hier können sich Infizierte Tipps holen, wie sie das oftmals schwierige Gespräch mit dem Partner meistern. Alternativ lassen sich Briefe, E-Mails oder SMS über die Website auslösen, nach Wunsch auch anonym. Ein Angebot, das insbesondere Menschen mit wechselnden Sexualpartnern entgegenkommt. Der Hinweis auf das Online-Tool erfolgt durch Ärzte und Fachpersonen, sowie durch einen Link in den verschiedenen Werbemitteln der Kampagne.
Die integrierte Präventionskampagne startet ab 15. Oktober 2012 und läuft in der ganzen Schweiz. Zwei weitere Wellen sind im Jahr 2013 geplant.
Verantwortlich beim Bundesamt für Gesundheit: Adrian Kammer (Kampagnenleiter), Norina Schwendener (Projektleiterin Kampagne), Roger Staub (Programmleiter Nationales HIV/Aids-Programm im BAG); verantwortlich bei Havas Worldwide Zürich: Frank Bodin (Gesamtverantwortung), Peter Schaefer (Strategie), Caroline Ronzani, Amanda Portmann, Maria Ebnoether (Beratung) Axel Eckstein (Creative Direction), Florian Birkner (Text/Konzept), Andrea Huber, Suzanne Friedli (Art Direction), Laurie Morard (Grafik), Anne-Marie Pappas (Illustration), Cara-Anne Specker (Art Buying), Michael Wegmüller (Web Project Management); verantwortlich bei Condor Films AG: Dominik Stibal (Executive Producer), Alessandra Angiuli (Producer), Robert Nylund (Regie), Kaspar Tuxen Andersen (Kamera), Johan Wik (Schnitt); verantwortlich bei Jingle Jungle: Gregor Rosenberger (Vertonung/Sound Design), Federico Bettini (Musikkomposition). (pd)