17.07.2019

Trendreport PR

Journalisten bleiben die wichtigsten Influencer

Instagrammer und Youtuber haben für Medienstellen und PR-Agenturen eine tiefere Relevanz. Doch PR-Profis glauben von sich selber, in den letzten Jahren mehr Einfluss gewonnen zu haben.
Trendreport PR: Journalisten bleiben die wichtigsten Influencer
Weniger Papier, wahrscheinlich noch immer gleich viel Kaffee: Aufgrund der Digitalisierung ändern sich die Arbeitsutensilien der drei Berufsgruppen Journalisten, PR-Profis und Influencer, die für die Erhebung befragt wurden. (Bild: Pixabay)

Journalisten sind für die Arbeit von Schweizer PR-Profis immer noch mit grossem Abstand die wichtigsten Influencer. Instagrammer und Youtuber haben für Medienstellen und PR-Agenturen eine tiefere Relevanz. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des News Aktuell Trendreports 2019 mit dem Titel «Journalisten, PR-Profis und Influencer - Dreiklang oder Dreikampf?». Erstmals habe die dpa-Tochter gemeinsam mit Faktenkontor die drei Kommunikationsgruppen parallel befragt, wie sie in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.

Mitarbeiter haben wichtige Rolle

Die aktuelle Studie (anonyme Onlinebefragung mit 335 Teilnehmern im März 2019) vergleiche ihr Selbstverständnis und gehe den Gemeinsamkeiten und Unterschieden nach. Zentrale Aspekte sind Einfluss, Glaubwürdigkeit, Mediennutzung, Bremser im Job und Zukunftsperspektiven. Laut dem zugehörigen Management Summary haben Journalisten für die Arbeit von PR-Profis mit Abstand die grösste Bedeutung (84 Prozent). Hingegen glauben nur 15 Prozent der Kommunikatoren, dass Social-Media-Prominente und Blogger für ihre Arbeit relevant sind. Für Unternehmen spielen hingegen die eigenen Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Fast zwei Drittel der Befragten aus der Unternehmenskommunikation baut inzwischen auf Corporate Influencer (59 Prozent), bei den Agenturen nur jeder Dritte (31 Prozent).

Journalisten trotz Krise selbstbewusst

Trotz sinkender Printauflagen und der wachsenden Konkurrenz neuer Formate im Social Web: 42 Prozent der befragten Journalisten attestieren sich einen gestiegenen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung. Noch selbstbewusster bewerten PR-Profis ihre Wirkung auf die «res publica». Weit über die Hälfte der Kommunikatoren sehen einen deutlichen Anstieg ihres Einflusses in den vergangenen zwei Jahren (61 Prozent). Bei den Influencern sind es sogar 88 Prozent. Als Hauptgrund für mehr Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nennen Journalisten, PR-Profis und Influencer gleichermassen eine gestiegene Reichweite.

Mehrheitlich höhere Glaubwürdigkeit

Auch wenn Debatten um Fake News und eine wachsende Medienskepsis vorherrschen, sieht eine deutliche Mehrheit der Journalisten einen Anstieg der eigenen Glaubwürdigkeit gegenüber ihren Zielgruppen (64 Prozent). Nur 15 Prozent meinen, dass sie in den letzten zwei Jahren gesunken ist. Bei den PR-Profis glauben 67 Prozent an einen Anstieg, weit getoppt von den Influencern mit 92 Prozent. Für alle Befragten ist dafür vor allem die qualitative Verbesserung ihrer Inhalte verantwortlich.

Mangelnde Ressourcen als Bremser

Zu wenig Zeit und fehlendes Budget sind die zwei grössten Job-Bremser für Journalisten, PR-Profis und Influencer. Während Journalisten (58 Prozent), Kommunikatoren aus Unternehmen (52
Prozent) und Influencer (64 Prozent) am meisten unter den zu engen Zeitschienen leiden, erschwert den Kommunikatoren aus Agenturen vor allem das zu geringe Budget ihre Arbeit (55 Prozent). Das Argument «zu wenig Zeit» folgt bei PR-Agenturen aber direkt auf Platz zwei (33 Prozent).

Digitalisierung als Motor


«Online first» in der PR – «Print (noch) first» im Journalismus: 66 Prozent der PR-Experten erreichen ihre Zielgruppe am besten  über Online-Kanäle, 55 Prozent der Journalisten weiterhin über Print. Journalisten hadern mit der Zukunft, PR-Profis und Influencer sind optimistisch: Während mehr als die Hälfte der Medienmacher ihre berufliche Perspektive eher schlecht einschätzt (57 Prozent), blickt eine überwältigende Mehrheit der PR-Profis (90 Prozent) und gut zwei Drittel der Influencer (68 Prozent) positiv nach vorne. Hauptmotoren für zukünftige Jobs sind die steigende Nachfrage nach Produkten, Services bzw. Inhalten und die fortschreitende Digitalisierung. (pd/eh)



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