Künftig verlange die französische Fluggesellschaft Air France von fettleibigen Passagieren, die nicht auf einen Einzelsitz passen, für den zweiten Sitz zu bezahlen, hatte eine Air-France-Sprecherin am Dienstag mitgeteilt. Der zusätzliche Tarif dafür betrage 75 Prozent vom Normalpreis ohne Steuern und Gebühren. Die Airline begründete diese Massnahme mit Sicherheitsgründen. Es müsse sichergestellt sein, dass alle Rückenlehnen frei bewegbar und alle Passagiere angeschnallt sind, hiess es.
Einen Tag später, nachdem die Meldung von etlichen Medien auf der ganzen Welt gross aufgegriffen worden war, erfolgte nun das Dementi, wie das deutsche Nachrichtenmagazin "Focus" schreibt: Der Kauf eines zweiten Tickets bleibe freiwillig, stellte Air France am Mittwoch klar. Die Aussage der Pressesprecherin gelte nicht. Air France biete seinen Kunden schon seit fünf Jahren die Möglichkeit an, einen zweiten Platz zu buchen, um mehr Bequemlichkeit und Sicherheit zu haben.
Stark übergewichtige Kunden können den Sicherheitsgurt dann über beide Sitze ziehen. Neu sei jetzt lediglich, dass ab 1. Februar die Fluggäste den Preis für das zweite Ticket zurückerstattet bekämen, wenn sie in der Economy Class gebucht hätten und die Maschine nicht voll sei. Ein ziemlich grosse PR-Panne.
Die falsche Ankündigung der Air-France-Sprecherin hatte die französische Familienstaatssekretärin Nadine Morano "schockiert". Sie reagiere nicht als Politikerin, sondern "als Staatsbürgerin", sagte Morano gegenüber dem Radiosender RMC. Manche Menschen hätten Übergewicht, weil sie krank seien; dass diese Menschen doppelt zahlen sollten, schockiere sie.
Air France und der Reiseveranstalter Go Voyages waren im November 2007 zur Zahlung von 8'000 Euro verurteilt worden, weil sie einen stark übergewichtigen französischen Fluggast verpflichtet hatten, für einen Flug nach Indien zwei Plätze zu buchen. (Quelle: Benkö-Blog)
