Die aktuelle Festkommunikation sei von einer gewissen Banalität und wenig Ideen geprägt, heisst es weiter. Vereinzelte Lichtblicke im Dickicht aus Tannengrün, Lametta und Schneegestöber seien aber auszumachen. Erwähnenswert ist laut Evoq die Aktion von UMB, die einen freiwilligen Einsatz von Lernenden zugunsten der Biodiversität auf Weihnachten ummünzt. Outdoor Publishing glänzt mit einer stimmigen Illustration einer Skifahrerin in einer Sanduhr. Solche Eigenkreationen mit inhaltlicher Tiefe seien selten geworden.
Wenn überhaupt noch zu Weihnachten kommuniziert werde, würden Unternehmen vermehrt handgeschriebene Karten versenden, wie beispielsweise Tellco oder die Kantonalbanken. Dabei steht weniger das Design oder die Idee im Vordergrund, sondern die Tatsache, dass das Geschriebene von Herz und Hand kommt. Als Träger der Botschaft werden gerne eingekaufte Karten einer gemeinnützigen Institution oder eines Hilfswerks verwendet.
Apropos Hilfswerke: diese glänzen laut der Jury zum Teil überhaupt nicht mit ihrer eigenen Festtagspost. Entweder ist der Gruss deutlich von einem Spendenaufruf durchsetzt. Oder die Kartenmotive stammen aus den Tiefen einer drittklassigen Bilddatenbank. Eine verpasste Chance, wie die Jury resümiert.
Es stelle sich zunehmend die Frage, ob die Weihnachtszeit und Ihre Kommunikationsmittel noch zeitgemäss sind, so Evoq weiter. Das ganze Jahr über verbreiten Unternehmen unermüdlich Botschaften und Inhalte auf allen Kanälen. Kann es sein, dass Ende Jahr das Magazin leergeschossen ist? Oder sollte man nicht gerade dann die Kräfte bewusst bündeln, eine unternehmens- und markenspezifische Idee entwickeln und in der allgegenwärtigen Belanglosigkeit positiv auffallen?
Die magere Ausbeute hat die Evoq-Jury dazu bewogen, 2023 keinen Prix Carte de Noël zu vergeben und den als Preis ausgelobten Dreikönigskuchen selbst zu verspeisen. (pd/wid)
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05.01.2024 09:23 Uhr