von Christian Beck
Die Stadtpolizei Winterthur hat sich in einem bemerkenswerten Post auf Facebook und Instagram direkt an die Jugendlichen gewandt. Sie bittet darum, den Aufrufen in den (sozialen) Medien zu Ausschreitungen nicht zu folgen.
«Einzelne haben wohl ein Interesse daran, dass es zu Gewalt kommt, denn sie verdienen Geld mit solchen News, vor allem mit Videos», heisst es im Appell, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. «Manchmal wird versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben, also zwischen euch Jugendliche und uns Polizistinnen und Polizisten.»
Weiter heisst es: «Gewalt ist die Sprache von Losern. Sie schadet der Sache, sie schadet euren und unseren Anliegen. Lehnt sie ab und seid euch bei Interviews bewusst, dass diese auch von euren Eltern und Lehrpersonen gesehen werden.»
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Michael Wirz, Kommunikationsleiter bei der Stadtpolizei Winterthur, will diesen Appell explizit nicht als Medienkritik verstanden wissen. «Es gibt mittlerweile auch viele Influencer, die mit ihren Accounts grosse Reichweiten erzielen und damit Geld verdienen können. Vielfach ist aber wohl auch einfach ‹Fame› – also Aufmerksamkeit – der Antrieb, zweifelhafte Videos ins Netz zu stellen», sagt Wirz am Freitag auf Anfrage von persoenlich.com.
Aber natürlich appelliere er auch an die sogenannten News-Scouts, die mit ihren Videos Newsportale beliefern. «Wir wollten mit unserem offenen Brief an die Jugendlichen vor allem sensibilisieren, den Dialog suchen und vielleicht auch eine Debatte anstossen», so Wirz. Man solle sich bewusst werden, was mit der Verbreitung solcher Videos ausgelöst werden könne.
Im Social-Media-Post heisst es an die Jugendlichen gerichtet: «Lasst euch darum nicht von ein paar wenigen Chaoten und Hetzern auf Instagram oder Snapchat verleiten! Distanziert euch von solchen Straftätern und feiert Partys friedlich.»