Die Universität Bern präsentiert ein Pilotprojekt im Bereich der digitalen Kulturvermittlung. Interaktive Technologien wie die Sprach- und Mimik-Erkennung würden das direkte Gespräch mit den griechischen und römischen Skulpturen der Antikensammlung Bern ermöglichen. Die Heldinnen und Helden des Olymp könnten direkt angesprochen und zu ihrer Geschichte befragt werden. Ein zehnköpfiges Team von Schauspielerinnen und Schauspielern sowie die Bestsellerautorin Rebekka Reinhard haben bei der Realisierung des Projekts mitgewirkt. In insgesamt zwölf Videoinstallationen verleihen sie den Skulpturen Stimme, Ausdruck und Sprache. Im Dialog mit dem Publikum erläutern sie ihre Bedeutung in der griechischen Mythologie und äussern sich zu aktuellen Themen, heisst es in einer Mitteilung.
- Der Schweizer Schauspieler Antonio Ramón Luque verleiht dem Sonnengott Apollon seine Sprache.
- Digitale Spracherkennung: Die Skulpturen beantworten die Fragen des Publikums.
- Die antike griechische Dichterin Sappho bekommt die Stimme von Rebekka Reinhard.
- Der Götterbote Hermes wendet sich an die Generation Smartphone.
- Das interaktive «Orakel» deutet die Emotionen des Publikums. (Bilder: zVg.)
Mit dem Projekt würden die Ausstellungsmacher Pionierarbeit im Bereich der Kulturvermittlung leisten und neue Perspektiven der Nutzung von digitalen Medien in Museen erschliessen. Die Anwendung von Speech Recognition, Facial Expression Detection und Emotion Analysis, eröffne einem jungen Publikum einen Zugang zu der Skulpturensammlung. Das Ausstellungskonzept wurde von den Medienkünstlern Franticek Klossner und Marc-André Gasser entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Archäologin Elena Mango umgesetzt. Die Ausstelung sei vom Amt für Kultur des Kantons Bern im Rahmen des Innovationswettbewerbs Kultur.Digital als modellhaftes Vermittlungsprojekt ausgezeichnet worden und stehe unter dem Patronat der Berner Erziehungsdirektorin, Regierungsrätin Christine Häsler.
Im Fokus der Ausstellungsthematik stünde die Auseinandersetzung mit der eigenen Kulturgeschichte und Gegenwart. Der Ausstellungsbesuch werde zu einer Entdeckungsreise in die kollektive und persönliche Identität. Weltbilder, Anschauungen und Orientierungsmuster würden ausgehend von der Kulturgeschichte reflektiert. (pd/log)