Herr von Festenberg, wer etwas besonders anschaulich erklären will, nutzt visuelle Mittel. Inwiefern tun Sie dies persönlich auch? Kritzeln Sie beim Business-Mittagessen Papier-Servietten voll, um einen Sachverhalt zu erklären?
Aber natürlich! Einen komplexen Sachverhalt auf eine Papier-Serviette zu zeichnen, zwingt einen, sich auf die Essenz zu konzentrieren. Das wusste schon Warren Buffet. Aber unter uns: Ich selber war nie ein grosses Zeichentalent. Zum Glück haben wir bei explain.it dafür unser Konzeptteam.
Und wie erklären Sie Ihr Geschäftsmodell?
Wir machen komplexe Themen in dreiminütigen Erklärfilmen verständlich. Eine klare Bildsprache sowie unterhaltendes Storytelling führen zu einem effizienten Lern- und Erinnerungseffekt und machen dabei Spass. Unser Konzept basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. In einem Satz: Wir erklären für Unternehmen komplexe Dinge auf unterhaltsame Art und Weise.
Dieses Businessmodell wollen Sie nun in
die Schweiz bringen.
Richtig. Unter unseren Kunden sind bereits Firmen wie Roche, Axpo oder das Universitätsspital Zürich. Ich möchte unsere Kunden persönlich vor Ort betreuen und natürlich weitere Schweizer Unternehmen mit hohem Qualitätsbewusstsein für explain.it begeistern. Auch KMUs und Start-Ups setzen auf Filme von explain.it. Die Schweiz als Innovations-Weltmeister hat aus meiner Sicht enormes Potenzial für Erklärfilme.
Wie genau setzen diese Kunden Erklärfilme ein?
Sie nutzen unsere Filme, um Wesentliches auf den Punkt zu bringen und das auch den gewünschten Stakeholdern zu erklären. In der internen und externen Kommunikationsarbeit eignet sich das Format hervorragend. Marketing- und Kommunikationsexperten erhalten ein Werkzeug, das ihnen die Arbeit erleichtert. Roche beispielsweise, einer unserer Stammkunden, nutzt Erklärfilme für die Arbeit und den Austausch mit den Medien. Ich kann mich erinnern, dass man in einem Fall eine neue gesetzliche Vorgabe erklären wollte: UDI = Unique Device Identification, wonach weltweit jedes medizinische Gerät eindeutig identifizierbar sein muss – über einen speziellen Barcode, der komplexe und aktuelle Informationen enthält. Unser explain.it Erklärfilm vermittelte dies anschaulich und unterhaltsam in knapp drei Minuten. Unser Film hat auf einer Pressekonferenz Fachjournalisten aus aller Welt und die Roche-Mitarbeiter begeistert.
Warum sind animierte Visualisierungen besser als Fliesstexte, resp. gibt es neurologische Gründe, die für leichteres Lernen sprechen?
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Multimedia Learning wirksamer ist als das Lernen nur mit Text oder nur mit Bild, da man beim Multimedia Learning die Verarbeitungskapazität zweier Kanäle nutzt: den visuellen und den auditiven. Allerdings ist dabei zu beachten, dass sich z.B. die Informationen auf beiden Kanälen zwar ergänzen dürfen und sollen, aber immer aufeinander bezogen sein müssen. Auch wir haben in mehreren aktuellen Studien untersucht, wie genau explain.it wirkt. Wir konnten deutliche Zeit- und Effizienz-Vorteile gegenüber anderen Lernmethoden feststellen.
Wo oder wann eignen sich Erklärfilme nicht?
Es gibt Fälle, da reicht ein explain.it Film allein nicht aus. Es braucht ergänzende Massnahmen wie Implementierungsprozesse, Schulungen oder eLearning-Plattformen. Zudem kann es nötig werden, dass ein äusserst umfangreiches Thema auf mehrere Erklärfilme aufgeteilt werden muss. So entsteht eine Art Erklärserie.
Wie viel kostet ein explain.it Erklärfilm?
Wir haben transparente Festpreise, einsehbar für jeden auf unserer Website. Ein Erklärfilm bis drei Minuten kostet pauschal 7’800 Franken. Gegen Aufpreis können der Film und die Produktion angepasst werden: zusätzliche Sprachversionen, 10-Tage- Sprint-Paket oder auch die Stimmen der deutschen Promi-Synchronsprecher. Wer möchte nicht einmal etwas von Bruce Willis oder Tom Hanks erklärt bekommen? (lacht)
Wie lange dauert der Prozess von
der Bestellung bis zur Auslieferung?
Die gesamte Produktion bis zum fertigen explain.it Film dauert in der Regel 20 Werktage. Zu Beginn führen unsere Konzeptionsspezialisten den Kunden durch ein Briefinggespräch. Auf dieser Basis erstellen wir ein Sprechtextkonzept, das mit dem Kunden abgestimmt wird. Im nächsten Schritt entwickeln wir das Storyboard, welches wir gemeinsam mit dem Kunde verfeinern. Dann folgen Dreh, Schnitt und Vertonung durch den Sprecher und zu guter Letzt erhält der Kunde den fertigen Film in Full-HD und dem Dateiformat seiner Wahl inklusive aller relevanten Nutzungsrechte.
In Zusammenarbeit mit persoenlich.com realisieren Sie nun unter dem Titel "Infosion des Monats" regelmässig einen Erklärfilm, der einen ausgewählten Begriff aus dem Kommunikationsbereich detailliert veranschaulicht (vgl. persoenlich.com). Worauf muss man bei der Erarbeitung eines solchen Filmes besonderen Wert legen?
Vor allem wollen wir Themen mit hoher Relevanz für die Leser von persoenlich.com finden. Unser erster Film wird den Paid-Media-Trend "Native Advertising" erklären. Eine anspruchsvolle Aufgabe, gerade auch weil sich das Feld im Moment noch dynamisch entwickelt und es in der Schweiz erst wenige Plattformen gibt, die Native Advertising anbieten.
Wo machen Kunden oft Fehler?
Wer sich lange mit einem Thema befasst und darin Experte ist, tut sich oft schwer, etwas kurz und prägnant zu erklären. Wir nennen das den "Fluch des Wissens", der es einem schwer macht, ein Thema auf das wirklich Wesentliche zu reduzieren. Gerade deshalb ist unser Blick von aussen, gepaart mit konzeptionellem Know-how und Erfahrung, so wertvoll. So werden wir zum geschätzten Sparringpartner für den Kunden.
Was hat sich bis heute bereits in der Schweiz getan und was sind Ihre nächsten Schritte?
Wir freuen uns alle riesig auf die Schweiz, neue Kunden und die Zusammenarbeit mit persoenlich.com. Für den Markteintritt sind wir auch eine Partnerschaft mit Jung von Matt Limmat/Public Relations eingegangen.
Fragen: Redaktion persoenlich.com, Bild: explain.it
Weitere Infos finden Sie auf explain-it.ch.
