20.08.2020

Fusion LSA und BPRA

«Wir möchten in der Politik relevanter werden»

Welche Ziele hat der neue Verband? Andreas Hugi und Beat Krebs erklären, warum das Zusammengehen von LSA und BPRA Sinn macht.
Fusion LSA und BPRA: «Wir möchten in der Politik relevanter werden»
Andreas Hugi (links) und Beat Krebs freuen sich auf gemeinsame Aktivitäten. (Bild: Debora Zeyrek)
von Matthias Ackeret

Andreas Hugi, Sie fusionieren nun den BPRA in den LSA hinein. Was gab den Ausschlag für diesen Entscheid?
Andreas Hugi: Seit Jahren predigen wir, dass unsere Kommunikationswelt immer komplexer und konvergenter wird und dass die Kommunikationsdisziplinen verschmelzen. Das sind nicht nur Sonntagsreden sondern ist Realität. Wir wollten diese Realität endlich auch in unseren Verbandsstrukturen abbilden. Die Zeit dazu ist mehr als reif. Beim LSA haben wir vom ersten Tag an offene Türen vorgefunden. Nun können die führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz sich in einem dynamischen Marktumfeld mit vereinten Kräften gemeinsam für ihre Interessen einsetzen.

Beat Krebs, wie wird der neue LSA künftig strukturiert sein?
Beat Krebs: Wir wollen den Verband gemeinsam weiterentwickeln. Die offenen Strukturen des LSA, die auch nach der Fusion unverändert so bleiben, erlauben dies auf eine fast ideale Art und Weise: Je nach Thema und Interessen können zum Beispiel massgeschneiderte Arbeitsgruppen gebildet werden. Wichtig bleibt uns, dass unsere Mitglieder auch aktiv die Verbandsaktivitäten mitprägen.

Beissen sich PR und klassische Werbung nicht ein bisschen?
Hugi: Nein, diese Welten sind definitiv zusammengerückt. Die Mitglieder von LSA und BPRA sind in den gleichen Märkten tätig, haben die gleichen Ansprechpartner und arbeiten in einem dynamischen Marktumfeld in den gleichen Wettbewerbssituationen, auch wenn unsere Agenturen je nach Gewichtung natürlich unterschiedliche Kernkompetenzen haben.

Krebs: Ja und in diesem Marktumfeld rücken Agenturen und eben auch Verbände mit unterschiedlichen Kernkompetenzen näher zusammen. Die Zeiten, als der LSA ein Verband der «klassischen» Werbeagenturen war, ist sowieso schon lange vorbei, was man ja auch an mir sieht. Der LSA versteht sich heute als Verband der führenden Kommunikationsagenturen mit einem ausgesprochenen Sinn für Qualität.

Was ist die Zielrichtung des neuen Verbandes?
Krebs: Wir möchten künftig in der Politik sichtbarer und relevanter werden, unsere Präsenz in der Romandie erhöhen, eine Kennzahlenerhebung für mehr Orientierungshilfe im Markt einführen und dem Nachwuchsförderung mehr Gewicht geben. Zudem wollen wir die LSA-Qualitätskriterien erweitern hin zu einem Qualitätslabel, um einen marktrelevanten, einheitlichen Branchenstandard für die Qualität in Agenturen zu etablieren.

Hugi: Wir freuen uns darauf, dass wir uns seitens des «alten» BPRA in allen diesen Themen der Weiterentwicklung des LSA aktiv einbringen können. Gerade beim Thema Qualitätslabel können wir mit unserer Agentur-Zertifizierung handfeste Erfahrung beisteuern. Das Thema Qualität ist für mich ohnehin das zentrale Thema für einen Agenturverband. 

Werden Sie die Aufnahmekriterien für LSA-Mitglieder ändern?
Krebs: Das erwähnte Qualitätslabel für LSA-Agenturen soll die heutigen Aufnahme- und Mitgliedschaftskriterien ersetzen und zu einem anerkannten Branchenstandard avancieren. Wir sind aber erst am Start dieses Projektes.

Wie beurteilen Sie den Werbe- und PR-Markt für das nächste Jahr?Krebs: Wir werden Ende Jahr voraussichtlich etwa 15 Prozent tiefer abschliessen bei den Werbespendings verglichen mit dem Vorjahr. Ich gehe davon aus, dass sich dies im nächsten Jahr wieder erholen wird und wir im 2021 wieder auf der Höhe von 2019 sein werden. Eine Steigerung ist unseres Erachtens erst wieder im 2022 in Sicht. Es hängt aber sehr stark davon ab, wie sich die zweite Welle weiterentwickelt und ob es wieder zu Einschränkungen kommen wird.

Hugi: Es wird immer einen Markt für intelligente Kommunikation und qualitätsorientierte Kommunikationsagenturen geben, aber wir dürfen die Zukunft für die Agenturen nicht schönreden: Wir stehen vor einer massiven Veränderung unserer Branche. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass diejenigen Agenturen gut für die Zukunft aufgestellt sind, welche die Konvergenz, die wir heute mit unserer Fusion manifestiert haben, in ihrem Agenturalltag leben.

Wie organisieren Sie die Geschäftsstelle?
Krebs: Die Geschäftsstelle wird weiterhin durch Catherine Purgly und ihr Team geführt. Zudem planen wir ein «secrétariat romand», um unsere Präsenz in der Romandie zu verstärken.

Hugi: Der BPRA hatte ja nie eine externe Geschäftsstelle, der Verband wurde jeweils am Sitz der Agentur des Präsidenten geführt. Von dem her freuen wir uns auf den professionellen Support durch die LSA-Geschäftsstelle.



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