Sie kommen aus der dritten Reihe der «No Billag»-Befürworter und redeten einmal mehr wie der Blinde von der Farbe. Robert Gubler vom Gewerbeverband und Jessica Brestel von den Zürcher Jungfreisinnigen. Beide hatten schon in der SRF-«Arena» schwache Auftritte hingelegt. Keinen Deut besser: SP-Nationalrätin Bea Heim, Gegnerin der Initiative und schlappste Teilnehmerin in der Runde. Die schwarzgekleidete Solothurnerin (ist nie als Medienexpertin aufgefallen), trat gewohnt wie eine Trauerrednerin auf. Die Pessimistin sieht bei einer Annahme der Initiative die freie Meinungsbildung und die Demokratie in Gefahr. Und befürchtet die Abschaffung der Beschwerdestelle... Warum haben die Sozis keinen Profi in die Sendung geschickt?
Für Brestel wäre die Abschaffung der Gebühren eine Chance für die SRG: «Dann ist sie unabhängig.» Laut Gubler vom Gewerbeverband könnten nach Annahme der Initiative für einige Sendungen Steuergelder eingesetzt werden. Ausgerechnet. SRG-Präsident Jean-Michel Cina geigte seine Meinung immerhin ein bisschen lebendiger als in früheren Sendungen zu dem Thema, und sagte ohne Überzeugungskraft: «Wir müssen die SRG fitter und digitaler machen und uns abgrenzen von den Onlineangeboten der Printmedien.»
Filippo Leutenegger sei verziehen, dass er sich als (fairer) Moderator für das Branchen-Fernsehen hergab. Er möchte am 4. März Zürcher Stadtpräsident werden.
Als Abschluss des «Non Billag»-Abends auf TeleZüri, Tele M1 und TeleBärn war Doris Leuthard bei Oliver Steffen in «Talktäglich». Nachdem die Bundesrätin der Postchefin Susanne Ruoff ihr Vertrauen ausgesprochen hatte, sagte sie über die SRG: «Das Unternehmen muss sparen. Jetzt schauen wir mal, was die SRG mit dem Spardruck macht, trotz Investitionen in neue Technologien.» Zielgruppen spezifische Werbung (bei gleicher Werbezeit) macht für die Medienministerin Sinn. Ausserdem betonte Leuthard: «Die SRG ist kein Unternehmen des Bundes!».
TV-Kritik
3. Liga gegen SRG-Cina