TV-Kritik

Ein No-Go bei «Glanz & Gloria»

Seit Jahren engagiert SRF immer wieder Gast-Moderatoren und -Moderatorinnen für «Glanz & Gloria». Grosse Talente konnte ich darunter bislang nicht entdecken. Mit einer Ausnahme: Joël von Mutzenbecher. Der Sohn des ehemaligen Radio- und Fernseh-Moderators Heinz Margot trumpfte vor eineinhalb Jahren zünftig auf. Der Basler wäre eine optimale Wahl für die TV-Unterhaltung.

Vergangene Woche durfte Bettina Bestgen das People-Magazin präsentieren. Dies zuvor: Der Rabaukin von Radio SRF Virus fehlen Talent und Potenzial, dereinst auch nur entfernt an Annina Frey oder gar an Viola Tami heranzukommen. Dafür zeigte Bestgen ärmellos ihre grossflächigen farbigen Tattoos auf Aussen- und Innenseiten ihrer Arme – und auf ihrer Schulter: Indianerhäuptling mit vielen bunten Federn, Vögeln, Totenköpfen usw. Dazu ein auffälliges Nasen-Piercing. Ein solcher Moderatoren-Auftritt wäre bei keinem deutschen Sender möglich.

Freitagabend durfte Bestgen für «G & G» von der Eröffnung des Schweizer Filmpreises in Genf berichten. Wie eine kichernde Sek-Schülerin interviewte sie Bundesrat Alain Berset und danach ihren Boss, SRG-Generaldirektor Roger de Weck. Berset blieb charmant wie immer, de Weck ging es in der Kürze der Zeit bloss darum, noch eiligst «seine» SRG für ihre Unterstützung des Schweizer Filmschaffens selbst zu loben.

Sorry, aber eine so überladen «bemalte» Moderatorin lässt man nicht an einen Bundesrat ran. Und überhaupt nicht vor die Kamera. Tätowierungen waren einst der Körperschmuck der Unterwelt, ein Zeichen von Knastis und Matrosen. Inzwischen sind Tattoos längst im Mainstream angekommen. Heute ist etwa jeder zehnte SchweizerIn tätowiert. No problem. Alles Geschmackssache. Jedem das Seine. Dezente Tatoos wie etwa das Bändchen am rechten Oberarm von Michelle Hunziker oder solche an schönen Fussgelenken finde ich sogar sexy.

Laut Psychologen lassen sich Menschen tätowieren, weil sie damit ihre Einzigartigkeit zum Ausdruck bringen wollen. Eine weitere Rolle spielen Identitätsfindung, ein Drang nach Individualität und eine Form von Rebellion. Andere lassen sich offenbar Motive in die Haut stechen, um damit körperliche Makel auszugleichen. Wie auch immer: Diese Form von Körperschmuck polarisiert nach wie vor. Besonders dann, wenn Menschen diesbezüglich eine Sammelleidenschaft entwickeln. Wie Bettina Bestgen, die nach eigenen Angaben im früheren Leben eine Piratin war.

Mögen die Tattoos einer Moderation auch noch so grossflächig, bunt und auffällig sein: Hinter dem Mikrofon in einem Radiostudio stören diese niemanden. Vor der Kamera aber sicher schon. Menschen mit Kundenkontakt (in diesem Fall sind die TV-Zuschauer die Klientel), haben aussergewöhnliche Tattoos während ihrer Arbeit mit Kleidung zu bedecken. Die auffällige Unterarm-Bemalung von Sport-Moderatorin Steffi Buchli geht gerade noch knapp durch. Und die tätowierten Unterarme von Arthur Honegger sind mindestens in der News-Sendung nicht sichtbar, weil der Mann für die Moderation von «10 vor 10» einen Anzug zu tragen hat.

Wenn ich Kriegsbemalung sehen mag, will ich nicht «G & G» einschalten müssen. Dann schaue ich mir einen Indianer-Film an. Und für Bauernmalerei fahre ich ins Appenzellerland. Abschliessend kommt mir eine Bekanntschafts-Anzeige in den Sinn, die vor Jahren veröffentlicht worden war: «Tätowierter Mann sucht neue Freundin. Sie sollte Tina heissen.»


René Hildbrand
René Hildbrand ist Journalist, langjähriger Fernsehkritiker und Buchautor. Während 27 Jahren war er für «Blick» tätig, danach Chefredaktor von «TV-Star».

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Kommentare

  • Josef Ritler, 31.03.2017 16:05 Uhr
    Hoppla! Da hast du in ein Wespennest gestochen, lieber René. Lass dich nicht unterkriegen. Ich stimme Dir zu: Vor lauter Empörung über Tatoos und Hildbrand: Weiss noch jemand, was Bundesrat Alain Berset gesagt hat? Die Tatoos haben wirklich abgelenkt. Und Kurt Ehrsam: ihr Vorurteil über Blickredaktoren disqualifiziert sie selber. Lassen sie sich doch am besten einen Blick-Käfer auf die Stirne tätowieren.
  • Patrick Frei, 31.03.2017 14:00 Uhr
    Gratuliere zu diesem Kommentar, welcher den Nagel genau auf den Kopf trifft. Ich kann all diesen Leuten, die mit lächerlichen Tattoos krampfhaft versuchen, etwas besonderes zu sein, überhaupt nichts abgewinnen und so etwas im Fernsehen ist einfach nur hässlich. Und immer daran denken: Jeder ist einzigartig...genau wie 6 Milliarden andere auch...
  • Kurt Ehrsam , 29.03.2017 18:05 Uhr
    Ich möchte Frau Bestgen gratulieren für ihre erfrischende und kompetente Moderation! Herrn Hildenbrand kenne ich nicht, Doch Kritiker sind meistens inkompetent und ehemaliger Blickredaktor ist auch keine Empfehlung!
  • Lukas O. Bendel, 29.03.2017 13:03 Uhr
    1. René Hildebrands Post ist zwar altbacken, aber sie ist in keiner Weise frauenfeindlich. Alle die dies gegen ihn vorbringen, verweigern sich der sachlichen Auseinandersetzung mit der Leistung einer Frau einfach weil eine Frau nicht kritisiert werden dürfe. Das hat aber mit Gleichberechtigung nichts zu tun. 2. Die Leistung von Frau Bestgen als Moderatorin überzeugt auch mich nicht: Die Einleitung zum Gespräch mit BR Berset ist völlig gekünstelt und unglaubwürdig (was die Überzeugungskraft des ganzen Interview sofort reduziert); ihre Intonation ist emotional aufbauschend und effekt-haschend; und sie lässt jede Lead-Fähigkeit vermissen (so z.B. wenn sie SRG-de Weck nach ihrer Abmoderation des Gesprächs noch seine Werbebotschaft platzieren lässt). 3. Frau Bestgens Tattoos und Piercings sind hingegen ihre persönliche Sache und sie hält das Mikrofon konsequent mit der rechten Hand, so dass sie das Stinkefinger-Tattoo nie dem Gesprächspartner hinhält - und das wäre so ziemlich das einzige nicht ganz akzeptable an ihren Tattoos. FAZIT: Frau Bestgen zu kritisieren für ihre unzulängliche Leistung als Moderatorin muss zulässig sein ohne gleich in die Macho-Ecke gestellt zu werden. Ebenso viel Kritik muss sich aber auch Herr Hildebrand für seine absolut nicht mehr zeitgemässe Einschätzung des zulässigem Erscheinungsbild gefallen lassen. Alles andere ist üflü.
  • Jürg Lehmann, 29.03.2017 08:03 Uhr
    An alle, die hier so vollkommen diskrimierungsfrei auf den «alten Mann» René Hildbrand einprügeln. Nehmt euch in acht, in zwanzig Jahren wird es noch viel mehr davon geben und euch belästigen!
  • Ben Iseli, 28.03.2017 19:23 Uhr
    Nur so nebenbei, Personen der Unterwelt wie Sie solche bezeichnen; beschützen unsere Politiker, stehen an unsere Grenze und verrichten täglich uniformierten Dienst bei der Polizei, Sanität oder der Feuerwehr. Denken Sie mal ein wenig weiter als bis zu Ihrer Nasenspitze.
  • Oliver Brunner, 28.03.2017 14:48 Uhr
    Danke für den Kommentar, Herr Hildebrand. Diese Frau hat Angst sie wäre nichts, wenn Sie nicht aussieht wie ein Kinder-Osterei. Hat sie vielleicht auch recht. Aber dieses penetrante ins Zentrum rücken der Hülle, statt des Inhalts greift immer mehr um sich. No-Billiag ick hör dir trapsen. Aber die Frau Bettgen wird uns erhalten bleiben, so viel Aufmerksamkeit about nothing, wird Leutschenback bis 2025 ausdehnen.
  • Johnny Bumko, 28.03.2017 14:31 Uhr
    abgesehen davon dass G&G an sich schon ein absolutes no-go ist, ist der herr René Hildbrand auch das einzige no-go hier! bettina ist eine bereicherung...
  • Markus Freier, 28.03.2017 09:38 Uhr
    Letztlich gibt es zu all dem nur eins zu sagen: Leute wie Bettina Bettgen sind die Zukunft, Menschen wie René Hildbrand sowie diejenigen, die ihm hier zustimmen, die Vergangenheit. Das ist gar nicht zu ändern. Und das ist gut so.
  • Oliver Amberg, 28.03.2017 09:08 Uhr
    "Indianer-Film" - aha... Ja, Herr Hildbrand. Das waren noch Zeiten als der TV in s/w flimmerte. Sie sind irgendwie in dieser "guten, alten" Zeit stecken geblieben. Ich denke als Kolumnist für die Glückspost würden sie sich verstandener fühlen. Viel Erfolg und weiterhin unversehrte Haut.
  • Irene Eisenring, 28.03.2017 08:55 Uhr
    Hallo Herr Hildebrand. Die Kritik wegen der Tatoos ist wirklich nicht zeitgemäss. Die Empörung der anderen Kommentare kann ich da sehr gut verstehen. Was sie aber zu recht monieren ist die Talentlosigkeit der ModeratorInnen bei SRF - sei es TV oder Radio. Kein Wunder hat Spotify, my105 oder Youtube so einen enormen Erfolg. Da verzichtet man komplett auf diese Pappnasen.
  • Nicole Lehner, 28.03.2017 08:22 Uhr
    Was für eine verstaubte Einstellung Herr Hildbrand. Ein Tatoo kann gefallen oder nicht - was zählt, ist der Gesamteindruck. Lang nicht allen Menschen gefällt der Look des Biederman's.
  • Michel Held, 28.03.2017 06:01 Uhr
    Die Menschen die diese welt ruinieren tragen keine Tattoos,sondern Kravatten!!!!!!
  • Robi Michel, 27.03.2017 20:08 Uhr
    Lieber Rene Kurz und bündig: Deine Kritik trifft den Nagel auf den Kopf. Und Sie ist eben auch talentlos, wie der grösste Teil der Glanz und Gloria Moderatorinen.
  • Cello Gyr, 27.03.2017 19:36 Uhr
    Man merkt sehr gut, dass Herr Hildebrandt 27Jahre für den Blick geschrieben hat. Mit seinen veralteten und doch sehr einfache Ansichten, steht er weit neben der Realität. Dies spricht sicherlich nicht für diesen alten Herrn, aber durchaus für sich.
  • Maja Wettstein, 27.03.2017 18:55 Uhr
    Ein absolutes " No go " solche Tätowierungen am TV zu zeigen!
  • Marcel Schmid, 27.03.2017 18:41 Uhr
    Grüezi Herr Hildbrand. Wenn Sie Ihren Beruf schon ausüben möchten, warum schreiben Sie nicht, ob Glanz und Gloria zum Auftrag von SRF gehört. Ich möchte jedenfalls nicht für solche oberflächlichen Sendungen Gebühren bezahlen. Ob diese Frau Tatoos trägt oder nicht, geht Sie als selbsternannter Fernsehkritiker gar nichts an. Also bitte nehmen Sie Ihren Beruf ernst!
  • Thomas Grond, 27.03.2017 18:05 Uhr
    Lieber Herr Hildebrand Wenn Sie nur die Hälfte der Kompetenz und der beruflichen Leidenschaft von Bettina Bestgen mitbringen, würde ich Sie gerne kennenlernen. Wenn nicht, dann müssen wir uns wohl nicht treffen und Ihre Zeilen sind leider genau das, was sie zu sein scheinen: eine nicht mehr zeitgemässe Meinung. Diese dürfen Sie selbstverständlich haben und auch zum Ausdruck bringen. Aber seien Sie bitte nicht überrascht oder gar beleidigt, wenn sich etwas progressivere Menschen dagegen wehren. Als im Jahre 2003 die Tätowierung von Babette Deiss für kleine Schlagzeilen sorgte, hätten Sie mit Ihrer Kritik vielleicht noch knapp überzeugen können. Im Jahre 2017, volle 14 Jahre später, sind Tattoos nun aber wirklich kein Aufreger mehr.
  • Monika Murer, 27.03.2017 17:06 Uhr
    Mir gefällt der Kommentar von Nico Leuenberger! Giftiger Kommentar eines alten Mannes! Da gibts eigentlich nichts mehr hinzuzufügen!
  • Andi Meier, 27.03.2017 16:54 Uhr
    Die Dame hat an einem Filmpreis Promis interviewt und war nicht als Bundeshaus-Korrespondentin unterwegs. Daher kann ich an ihrem Auftreten nicht unangemessenes erkennen.
  • Oliver Müller, 27.03.2017 16:40 Uhr
    Tattoos sind kein Grund jemand so abwertend zu Kritisieren. Ich selbst habe zwar die Sendung nicht gesehen, finde es jedoch extrem unnötig solche Kommentare über eine so alte Kunstform und deren Träger zu machen. Ein kleiner Blick auf Wikipedia hätte Ihnen nicht geschadet, Herr Hildebrandt. Meinungsfreiheit hin oder her, aber wenigstens die Fakten sollten stimmen.
  • Sven Bruppacher, 27.03.2017 15:58 Uhr
    Herr Hildebrandt, Ich finde ihre Einstellung zu Tattos verachtlich. Ihr Kommentar gleicht Rassismus, eine Person wegen ihrer Tattowierungen herabzusetzen ist nicht korekkt. Man kann seine Arbeit auch seriös und gewissenhaft ausführen ohne die Arme extra zu bedecken. Sollen alle Tättowierten im Sommer Ihre Arme bedecken nur weil es Spiessern nicht passt das man die Tattos im Fernsehen sieht. Die ganze Geschichte ist für mich unverständlich.
  • Michael Schweizer, 27.03.2017 15:15 Uhr
    Auf den alten Mann einzuprügeln bringt überhaupt nichts. Er kommt aus einer anderen Zeit. Da konnte man mit Print noch Geld verdienen. Sie waren Könige an der Dufour- oder Werdstrasse. Sie dachten, die eigenen Worte wären das Gesetz, sassen mit der Zigi im Mundwinkel im Einzelbüro und tippten im Adlersystem ihre Artikel. Und so macht es Herr Hildbrand vermutlich noch heute. Bettina Bestgen und ihr ganzes tätowiertes, gepierctes, ungewaschenes und ungehobeltes Rudel von jungen Macherinnen und Machern sind die Zukunft. Sie sind schnell, talentiert, zielstrebig und stehen mitten im Leben. Ich bin froh kommen sie alle ab und zu raus zum spielen und lassen uns an ihrer Kreativität teilhaben. Und ich bin verdammt stolz darauf, dass ich zu den Leuten gehöre, die damals Bettina Bestgen eine Chance gaben und sie zum Radio geholt haben. Keep on rockin' Fix!
  • Debora Marti, 27.03.2017 14:16 Uhr
    Da spricht mal jemand... Stark. Jeder Mensch kann selber entscheiden ob er seine "Werbefläche" verzieren will. Meine Meinung: Auf nen Ferrari klebt man keinen Sticker. Wir sind alle Originale. Es gibt keinen Menschen zwei mal auf dieser Welt. Weil ich einzigartig bin muss ich mich nicht zusätzlich hervorgeben und mit einem Tatoo zeigen das ich "jemand" bin. Ich bin ja schon speziell genug. Ob's den Bundesrat gestört hat oder nicht... ich finde die Bemalung etwas "schade" um wunderschöne Frau.
  • Andrea Jerger, 27.03.2017 14:00 Uhr
    Ich bin angewidert von diesem Kommentar. Dieser alte Mann hat keine Ahnung, was ich will! Weiter so: G+G
  • Christoph Steiner, 27.03.2017 13:42 Uhr
    Sehr geehrter Herr Hildebrand Überlegen Sie sich doch bitte mal folgendes: Jeden Tag, egal ob in der Arbeitswelt oder Privat erlebe ich, wie es Menschen gibt, die die Gesellschaft in Schemen und Strukturen zwängen möchten. Noch immer gibt es Personen, welche glauben, dass jeder Mensch mehr oder weniger einem Bild entsprechen müsse und nicht zu stark davon abweichen darf. Wenn man davon abweicht, wird man schnell wieder ins Schema zurück beordert. WIESO? Diese zwanghafte Eingliederung und Unterordnung zerstört die Individualität, die Motivation und den Fortschritt und sie zeigt, dass wir aus der Geschichte nie lernen! Sind nicht gerade diejenigen Menschen die Erfolgreichsten, welche eben nicht dem Schema entsprechen und davon abweichen? Wenn wir in allen Lebensbereichen lernen die Individualität zu akzeptieren geht nicht nur dem Individuum besser, sondern der ganzen Welt. Danke fürs darüber nachdenken.
  • Remo Meier, 27.03.2017 13:41 Uhr
    Tattoos waren mal cool, jetzt sind diese nur noch in Mode. Das sieht wie bei Frau Bestgen fuerchterlich aus, wilde Motive ohne Zusammenhang. Spielt alles keine Rolle: wegzappen, Netflix oder mit neuen Freunden eine Runde Punto Banco spielen und schon hat man nichts mehr damit zu tun!
  • Kathy Räber, 27.03.2017 13:31 Uhr
    Bei der Moderation wäre ich jetzt nicht so streng wie Herr Hildebrand. Was das Outfit und das Erscheinungsbild angeht allerdings schon. Denn da passte eigentlich gar nichts. Weder das (festliche) Abendkleid zu den Tattoos, noch das Nasen-Piercing zur Frisur. Pardon, es wirkte "verkleidet". Nicht authentisch
  • Werner Frei, 27.03.2017 12:48 Uhr
    Absolut richtiger, fachkundiger Kommentar. Kompliment Herr Hildebrandt. Bei einer Moderation hat die Botschaft nicht die Person im Mittelpunkt zu stehen. Tattoos waren absolut "grausig"!
  • Andi Meier, 27.03.2017 12:32 Uhr
    @Bruno Gasser zur Aussage "Problematisch sind Moderatoren oder Moderatorinnen deren extreme Äusserlichkeiten (Kleidung, Frisur, Schminke, Schmuck, Tattoos etc.) zu stark von der eigentlichen Botschaft ablenken und diese überlagert." Nur weil Sie von ein paar Bildli auf der Haut überfordert sind, soll die Dame einen anderen Karriereweg einschlagen, oder was?? In meinem Bekanntenkreis sind sehr viele Leute grossflächig tätowiert (ich selbst gar nicht), deshalb nehme ich die Tattoos gar nicht mehr als solche war sondern empfinde sie eher als Erweiterung der Kleidung. Es ist alles Gewöhnungs-Sache. Ich z.B. bekomme fast Brechreiz wenn ich sehe, mit was für total falsch ausgemessenen Anzügen unsere Politiker unterwegs sind. Tatsache ist aber auch: Wenn z.B. ein Marco Fritsche mit zutätowierten Armen eine Schweizer Folkloresendung moderiert, stört das offenbar niemanden. Interviewt aber eine Frau mit Tätowierungen einen Politiker, wird gleich ein Skandal daraus gemacht. Wäre sie ein Mann, hätte der TV-Programmheft-Schreiber sicherlich keinen Satz darüber verloren.
  • Christoph Gurber, 27.03.2017 11:31 Uhr
    Herr Hildebrandt hat völlig recht. Bunte Bildli ersetzen kein Talent. Aber schön dass sich ihre SRF-Kollegin hier für sie wehren.
  • Nico Herger, 27.03.2017 11:23 Uhr
    Tattoos und Piercings sind prollig. Stil- und geschmacklos, sowohl bei Fussballern wie bei TV-Sternchen.
  • Benno Gasser, 27.03.2017 10:10 Uhr
    Angesichts dieser gehässigen Kommentare muss ich eine Lanze brechen für Herrn Hildbrand. Die Tattoos sind nicht das Kernproblem. Problematisch sind Moderatoren oder Moderatorinnen deren extreme Äusserlichkeiten (Kleidung, Frisur, Schminke, Schmuck, Tattoos etc.) zu stark von der eigentlichen Botschaft ablenken und diese überlagert. Deshalb gibt es auch im Fernsehen einen Dresscode und Stilberater. Die Kritik von Hildbrand mag zwar polemisch sein, im Kern ist sie aber berechtigt.
  • Nico Leuenberger, 27.03.2017 09:26 Uhr
    Giftige Worte eines alten Mannes. Bettina Bestgen ist eine der innovativsten, kreativsten und unterhaltsamsten Medienschaffenden, die ich kenne - und sie ist privat eine herzliche, positive und inspirierende Frau. Ich wünsche mir noch viel, viel mehr von ihr am TV.
  • Joël von Mutzenbecher, 26.03.2017 22:44 Uhr
    Eigentlich müsste ich Ihnen ja danken - jedoch habe ich mich selten so wenig über ein Kompliment gefreut wie in diesem Falle, Herr Hildebrand. Nicht nur, weil Ihre Weltanschauung irgendwo im Zeitalter der Beatles-Trennung stehen geblieben ist, sondern vor allem weil Sie mit solchen Kommentaren jungen, kreativen Menschen Freude an ihrer Arbeit nehmen können. Ihre "Kritik" ist diskriminierend, geht gezielt gegen Äusserlichkeiten und ist ausserdem überhaupt nicht fundiert. ZDF-Journalistin und -Moderatorin Dunja Hayali ist zum Beispiel ebenfalls "grossflächig" tätowiert und hat dies unter anderem schon beim Bundes(!)presse(!)ball(!) gezeigt. Bettina Bestgen hat meiner Meinung nach einen wunderbaren Job gemacht und sollte immer wieder "an einen Bundesrat rangelassen" werden. Ob, wo und wie sie tätowiert ist oder nicht, sollte genau so unwichtig sein wie beispielsweise Hautfarbe, Herkunft oder Geschlecht. Deshalb: eigentlich müsste ich Ihnen ja danken. Aber wenn ich den Rest des Kommentars lese, kann ich das nicht tun. Herzlich, Joël von Mutzenbecher (dreifach tätowiert mit Hang zu einer Sammelleidenschaft)
  • Karin Schärer, 26.03.2017 21:38 Uhr
    Ich bin echt sprachlos über Ihre Worte, Herr Hildebrand, so etwas von daneben und unprofessionell!
  • Michi Herger, 26.03.2017 20:57 Uhr
    Das einzige No-Go hier, ist ihre herablassende, menschenverachtende und zutiefst peinliche "TV-Kritik". Kompetenz auf das Äussere zu reduzieren ist wahrlich der schlimmste Weg, den man gehen kann. Die Menschen haben genug von "Saubermännern" und "Sauberfrauen". Man will Ecken und Kanten, echte Menschen, und keine Bildschirm-Marionetten! Natürlich finden Sie solche wohl schöner, weil die Ihnen nicht auf das angestaubte Weltbild treten. Ich hätte eine entsprechende Kontakt-Anzeige für Sie: "In den 70ern hängen gebliebener, auf dem hohen Thron sitzender prätentiöser Schreiber sucht Anschluss an die heutige Welt."
  • Patrick Hässig, 26.03.2017 18:48 Uhr
    Lieber Herr Hildbrand So etwas Despektierliches habe ich nun schon lange nicht mehr gelesen. Ich gehe davon aus, dass sie Bettina Bestgen nicht persönlich kennen. Denn, wenn Sie sie kennen würden, hätten sie nicht einer dieser Sätze in ihrer Kolumne so verfasst wie Sie es nun getan haben. Ich durfte Bettina Bestgen in ihrer Medienkarriere mehrere Jahre begleiten, sie (dazumal bei Radio24) als eine unglaublich engagierte, pflichtbewusste und mutige Persönlichkeit erleben. Als langjähriger Radiomacher und Begleiter junger Medienschaffenden erwarte ich von Ihnen eine Entschuldigung! Es geht nicht an, dass sie durch solche Artikel jungen Menschen ihre Motivation nehmen oder gar verderben. "Bestgen" Dank und freundlicher Gruss. Patrick Hässig
  • Florian Hodel, 26.03.2017 15:15 Uhr
    Herr Hildbrand Sie werden von Mal zu Mal schrecklicher in ihren "TV-Kritiken". Nicht nur weil Sie von TV keine Ahnung haben, nein, weil Sie menschenverachtende Kommentare schreiben! Wer sind Sie, um sich anmassen zu können, zu entscheiden, welcher Saubermann einem Bundesrat vorgesetzt werden darf und welche tätowierte Frau nicht? Sie Herr Hildbrand, stecken irgendwo in vergangenen Zeiten fest... Das tut mir leid für Sie. Öffnen Sie sich, hören Sie in sich rein - und dann beschliessen Sie bitte diese fiese denunzierende "TV-Kritik" und widmen sich dem Feuillton. Aber Achtung: Es könnte sein, dass sogar im Feuilleton heutzutage ein Tattoo nicht mehr für einen Aufschrei sorgt.
  • David Oesch, 26.03.2017 15:09 Uhr
    Ich möchte gerne was empörtes Schreiben aber die Glosse ist so peinlich altbacken, dass ich lieber andere Lesende ermuntern möchte auf jede konservative-sexsistische oder schlicht hohle Geschmacksentgleisung einen Shot zu trinken und sich über die Weltsicht eines René Hildbrand betrunken zu lachen. Ohne Humor wär das ja nicht zum Aushalten!
  • Vladi Barrosa, 26.03.2017 14:40 Uhr
    Herr Hildbrand, danke für Ihre Kolummne. Das ist es aber auch schon. Offensichtlich schauen Sie TV mit einem 67er Telefunken Gerät. Ihre Kritik ist genau so fehl am Platz, wie ihr antiquiertes Weltbild. Wenn Sie in die Ferien fliegen, sorgen teils tätowierte ATCOs für Ihre Sicherheit, hier und am Ziel. Diese sind Peofis, oder zweifeln Sie daran? Ich kenne tätowierte StaPo/KaPo Polizisten, denen ich mein Leben jederzeit anvertrauen würde, ohne zu zögern. Ihr Kommentar ist weltfremd und dumm. Wir leben im 21. Jahrhundert. Dass Sie noch nicht angekommen sind, kann unser Problem nicht sein.
  • David Haueter, 26.03.2017 14:25 Uhr
    Wegen Typen wie Hildebrand sind Frauen letzte Woche in Zürich auf die Strassen gegangen. Und diese TV-Kritik (ich würde es eher als chauvinistischen BS bezeichnen) zeigt bestens auf, weshalb es leider weiterhin dringend nötig ist, dass die Frauen auf die Strasse gehen (und wir mit ihnen)!
  • Gerry Reinhardt, 26.03.2017 11:15 Uhr
    Dieser Kommentar ist absolut daneben. Tattoos als "Bauernmalerei" zu vergleichen ist menschenverachtend. Ist man ein anderer Mensch, wenn man ein Tattoo hat? Muss man dafür anders behandelt werden? In welcher Zeit leben Sie denn, Herr Hildbrand? Und Menschen mit Tattoos "lässt man nicht an einen Bundesrat ran". Was soll dieser Kommentar? Welche Menschen darf man dann auf einen Bundesrat ranlassen? Der Auftritt von Bettina Bestgen war frisch und frech. Und tat dem SRF richtig gut. Endlich mal weg vom sauberen, verstaubten Image. Herr Hildbrand, ihr sauberes SRF ist ein Auslaufmodell. Wachen Sie auf und schauen Sie sich mal um. Und lassen Sie sich tätowieren. Aber an einer diskreten Stelle.
  • Markus Tschannen, 26.03.2017 10:56 Uhr
    Wenn Herr Hildbrand lieber Delfine auf der Füdlibacke mag als Häuptlinge auf dem Unterarm, dann soll er sich das doch einfach entsprechend stechen lassen, als 2017 die Öffentlichkeit mit seinem spiessigen Tattoogeschmack zu langweilen.
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